F*CK YEAH, Twitterarchiv!

Das Netz, wie es sein soll: schnell benutzbar, durchsuchbar, rekonstruierbar. Und mit dem Twitterarchiv funktioniert das zumindest mal (offline) für die eigenen Tweets (Antworten/Diskussionsverläufe, Followerbewegungen, Direct Messages und überhaupt die Tweets der Anderen vermisse ich allerdings jetzt schon). Twitter rollt das Archiv nach und nach aus und bei mir ist es endlich angekommen.

Wenn’s dann da ist, ist das Archivholen schnell und einfach: eingeloggt bei Twitter ganz unten bei den Settings Archiv anfordern und kurz auf eine e-Mail mit entsprechendem Downloadlink warten. Fertig.

Und was da zu finden ist, ist doch tatsächlich sehr witzig. 2007 und 2008 ließen sich bei mir schnell durchscrollen. Das waren zusammen gerade mal 200 Tweets. Und schon in den ersten drei Tagen hab ich ein bilderbuchhaft-stereotypes Nutzungsverhalten von Twitter gezeigt:

1. „Ich-bin-da“ sagen:

2. Kaffee trinken:

3. Über die Bahn meckern:

…und dann?

Banalität des Alltags. Und doch – zumindest für mich persönlich – spannend nach zu vollziehen, was ich vor fünfeinhalb Jahren so gemacht habe: Studium beendet, New York und New England besucht, Döner gegessen, manche Sachen gebacken gekriegt, manche nicht, Musik aufgelegt, laufen gegangen und Twitter auf meinem alten iBook ohne WLAN benutzt … 

15.084 Tweets später macht’s (mir) immer noch Spaß, auch wenn sich einige nette Menschen, wie etwa yetzt langsam von Twitter verabschieden… Twitter bildet für mich einen Teil meines Alltages ab, ist – filtergebubblet bedingt – meist sehr angenehmene und kurzweilige Kommunikation und vor allem eine großartige Newsquelle. Wer braucht verlagssortierte Nachrichten?

Danke an @liron, von der ich damals eine Einladung zu diesem „social chat“ bekam. Ich hab bisher viel Spaß mit Twitter gehabt. Ich hoffe ihr auch.

12 Fragen zum Kinderzimmer aufräumen

Am Anfang war alles wüst und leer. Dann kam @smilla_naemi ... Jetzt ist es nur noch wüst.  #fb

  1. Ab welchem Zeitpunkt geben wir ein unvollständiges Puzzle auf?
  2. Wo kommt das ganze Plastikkleinspielzeug hin?
  3. Und wo komm das überhaupt her?
  4. Warum macht es mehr Spaß eine Kiste Lego auszukippen und sich reinzusetzen, als sich in eine danebenstehende leere Kiste zu setzen?
  5. Wo verstecken wir Ölmalstifte und Knete?
  6. Beim wie vielten Stock ist die Sammlung komplett?
  7. Wäre das nicht praktisch, alles immer gleich wieder an den richtigen Platz zurück zuräumen?
  8. Wo ist eigentlich der richtige Platz?
  9. Warum purzeln hier immer noch Stifte rum?
  10. Wie viele Gemälde heben wir auf?
  11. Kann aufräumen nicht eigentlich auch Spaß machen?
  12. Und warum gibt’s da noch keinen Roboter für?

Eigentlich haben ja „Deine Freunde“ recht.

Podiumsdiskussionen als Männerrunden. Ohne mich.

Podiumsdiskussionen kenne ich von drei Seiten: als Publikumsteilnehmer in verschiedensten Settings. Als Teilnehmer im Panel oder aber auch als (Mit)Organisator in beruflichen oder politischen Kontexten. Und was mir auch bisher schon immer unangenehm auffiel: wenn solche „Expertenrunden“ reine Männerrunden sind.

Aprica hat in einem Blogpost über die Selbstverpflichtung des Soziologieprofessors Shaul Kelner geschrieben, an keinen Podien oder Konferenzen teilzunehmen, zu denen nur Männer als Redner_innen eingeladen worden sind:

What message does an all-male panel send about who is valued, who is worth listening to, who has something important to contribute to a conversation?

Dass ich als Veranstalter die aktive Möglichkeit habe, darauf hinzuarbeiten, dass nicht nur Männer auf dem Podium sitzen (oder die Workshops in Seminaren leiten…) ist relativ offensichtlich. Aber auch als eingeladene Person lässt sich zumindest versuchen, auf eine gemischtgeschlechtliche Verteilung hinzuwirken:

Das Prinzip ist denkbar einfach: Immer, wenn Shaul Kelner für eine Panelteilnahme angefragt wird, fragt er die Veranstalter, wer sonst eingeladen wurde. Sollte keine Frau unter den Namen sein, erklärt er sein Versprechen:
„You couldn’t find any women to teach? Look, I’d love to join the program, but I’ve made a pledge not to participate in all-male panels. And anyway, do you really want to send the message that there are no qualified women?“

Dieser Selbstverpflichtung schließe ich mich an. Ich habe in den vergangenen Jahren öfter auf Podien gesessen und Vorträge auf Konferenzen gehalten. (Meist zu Themen rund um die Themen politische Bildung, Medien, Internetkrams, Medienpädagogik, Netzpolitik) Und wenn es nicht ganz kleine Veranstaltungen waren, bei denen ich der einzige Vortragende war, sind auch in fast allen Fällen gemischte Podien, bzw. Referent_innenzusammensetzungen gewählt worden. Aber ich kann mich nur an wenige Fälle erinnern, in denen ich gezielt nachgefragt hatte, wer die anderen Redner_innen sind. Das werde ich ändern. Und im Zweifelsfall gebe ich auch sehr gerne Empfehlungen für alternative Referentinnen. Auch wenn ich gerne zu Veranstaltungen eingeladen werde: ich bin ersetzbar.

Brot backen. Vom ersten Versuch (seit langem) zum No Knead Bread mit Sauerteig.

„Möchtest du nicht Brotbacken als neues Hobby anfragen?“ fragte mich die Liebste, als eines hungrigen Tages das Brot leergefuttert war. Och nö, wenn ich backe, dann lieber Kuchen, dachte ich. Erstmal. Etwas später flatterte ein Tweet von @sofakissen rein. Ich saß auf dem Sofa, das Brot war wieder mal alle und ich hatte Hunger.

Es war Jahre her, dass ich zu letzt selbst Brot gebacken hatte und war nur mäßig davon überzeugt. Aber ich versuchte es noch mal und war auch sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen. Dabei hielt ich mich nicht sehr streng an die nicht so strenge Rezeptur von @sofakissen:

„Mein Grundrezept ist ‘n Pfund Mehl, ca. halbe frische Hefe, bisschen Zucker, Salz, so viel Wasser wie nötig.“ … So sah das dann aus:

BroteBrote

Manchmal mit Sesam, manchmal mit Zwiebeln, das eine Mal mit Sonnenblumenkernen im Teig, das andere Mal mit ein bisschen Roggenanteil. Meist mit frisch gemahlenen Vollkornmehl, manchmal mit etwas Typ 550er aufgelockert. Und immer gleich ein Kilo Mehl verbacken (und zwei Laibe draus gemacht).

Das super fantastische No Knead Bread

Beim Wein- und Fleischabend mit lieben Freunden ward ich dann Ende Oktober auf das „no knead bread“ gestoßen und bin nun dem Backwahn (scnr) vollends verfallen. Ein absolut geniales und einfaches Rezept dazu liefert
esskultur.at … allein das Handling des Teiges finde ich nicht so ganz einfach, es klebt und pappt halt doch bei jedem Verarbeitungsschritt arg. Trotz Unmengen von Kleie, trotz gut gemehlten Händen. Was hilft: etwas weniger Wasser nehmen. Die Menge des Rezeptes habe ich veranderthalbfacht und den Salz- und Wasseranteil leicht reduziert.

Für die klassische Weißbrotvariante nehme ich nun:

  • 650g Mehl (Typ 550er Weizen, funktioniert aber auch perfekt mit
    630er Dinkel)
  • 1,5g Hefe
  • 15g Salz
  • 480ml Wasser

Die Backzeit im ersten Backschritt muss dann etwa 5 Minuten länger sein. Im Le Creuset funktioniert es super in der dickwandigen Glasbackform mit Deckel (fast) genauso gut. Und es schmeckt so großartig wie es aussieht: Super fantastic #nokneadbread needs #nofilter

Eigene Sauerteigvariante des No Knead Bread

Nach zehn, zwölf Broten war es mir zwar geschmacklich noch lange nicht langweilig geworden, aber ich hatte doch den Ehrgeiz, mal ein bisschen mehr zu experimentieren. Also probierte ich eine Sauerteigvariante.

Dazu vermischte ich

  • 140g Roggenvollkornmehl
  • 360g 550er Weizenmehl
  • 100-150g eigenen Sauerteig 75g Flüssignatursauerteig (Seitenbacher)
  • 10g Salz
  • 1g Hefe
  • 300ml

Wasser bis sich alle trockenen Bestandteile feucht waren. Und dann
geht es mit der „üblichen“ Abfolge eines no knead bread weiter:

  • mind. 18 Stunden stehen (2-6 Stunden mehr machen’s nicht kaputt)
  • falten und 15 Minuten ruhen lassen
  • 1 1/2 – 2 1/2 Stunden in Kleie und Geschirrtuch zum Ruhen geben
  • den Bräter eine halbe Stunde bei
    250°C vorheizen
  • den Teig in den heizen Bräter bugsieren
    (vorsichtig, ich habe noch immer Brandwunden!)
  • eine halbe Stunde mit Deckel bei 250°C backen
  • eine viertel Stunde ohne Deckel weiterbacken.

Und das wird draus:

Teig nach dem Falten fertiges Sauerteigbrot

Brot - omnomnom

Ein paar Optimierungen sind sicher noch machbar, zum Teil wird das Brot etwas zu flach. Aber Kruste und Krume sind schon so ein Genuss. Die nächste Herausforderung ist dann, eigenen Sauerteig herzustellen oder mir zumindest einen anständigen zu besorgen, den ich weiter füttern kann.

Wo ich 2012 sonst noch gebloggt habe…

Applejack versucht zu tippen (schwierig mit Hufen)

Zehn Blogpost auf diesem Blog schrieb ich (ohne diesen) in 2012). Unter anderen auch über zerfasernde Netzidentitäten und das passt, denn das was ich so gebloggt habe landete im seltensten Fall hier. Anderes ist hier veröffentlicht:

Also 308 Posts. Mit diesem hier. Puh.

Mein Vorsatz für nächstes Jahr? 10% mehr laufen, 10% mehr Kuchen futtern. Muss ja alles in Balance bleiben. Und außerdem: alles 20% cooler.

Statt immer wieder neu erklären: Antworten auf antiisraelische Phrasen.

Für die einzige Demokratie im Nahen Osten einzustehen, ist ja nicht immer ganz leicht. Bestenfalls erntet man Unverständnis oder peinliche Berührtheit. Gelegentlich wird das auch als Skurrilität geduldet, mit der man sich lieber nicht gemein macht. In der Regel muss man sich gegen Uninformiertheit, Aggressivität oder antisemitische Stereotypen zur Wehr setzen.
Hamburg für Israel

Die Diskussionen zum Thema Nahostkonflikt sind offline wie online, meist sehr ermüdend. Bei Manchen scheinen Argumente überhaupt nicht anzukommen, wenn sie überhaupt zu hören. Bei Anderen fehlt tatsächlich einfach nur Hintergrundwissen, viele sind – was bei den Medien in Deutschland auch nicht so stark verwunderlich ist – schlecht und einseitig Informiert. Und die „israelkritischen“ Klischees und Zerrbilder bleiben halt doch oft hängen. (Und klar ist, dass komplett antisemitische Äußerungen völlig außerhalb dessen stehen, was Wert ist mit einer sachlichen Debatte zu konfrontieren.)

Ich nehme mir aber mal Zeit, meine Perspektive auf den Konflikt (zumindest Bruchstückhaft) zu erläutern und mich dabei explizit an einigen Ansichten abzuarbeiten, die ich immer und immer wieder zu hören bekomme – nicht nur beim aktuellen Beispiel, der „Operation Wolkensäule“.

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Mediengestützte politische Bildung

Der folgende Text ist die Einleitung zu meinem Workshop zur Fortbildung „Politische Bildung für alle! Zur Erreichbarkeit von benachteiligten Zielgruppen in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung“ des Bildungswerks umdenken/Heinrich-Böll-Stiftung vom 16.11.2012 und soll den Teilnehmenden die Dokumentation erleichtern. (unter cc-by-3.0-Lizenz)

„Das Internet“ ist zumindest in den (Post-)Industrie- und Schwellenländern tief in den Alltag der Menschen verwurzelt. Zumindest bei den jüngeren Menschen gibt es etwa in Deutschland kaum noch „Offliner“ – auch wenn es noch drapierende ökonomisch bedingte und altersbedingte Unterschiede gibt (siehe Nonliner-Atlas).

Eine Bildung ohne Medien ist nicht denkbar. Und mit der Veränderung medialer Nutzungsverhalten ändern sich auch die Rahmenbedingungen für politische Bildung (wenn sie nicht ihrer Zeit hinter her sein will). „Social Media“ und „Web 2.0“ sind dabei mittlerweile fast verbrauchte Schlagwörter. Das was damit verbunden ist jedoch ist nicht nur aus der Lebenswelt vieler Menschen kaum wegzudenken, sondern auch in der Politik längst angekommen. Sei es im Wahlkampf oder bei der Kriegsführung.

(Digitale) Medien sind nicht nur als Thema für die politische Bildung interessant, sondern vor allem auch als Methode und Werkzeug. Denn fast alle Menschen nutzen zwar das Internet, die meisten aber als passive Nutzer_innen. Bei Seminaren im ABC bekommen wir auf die Frage, welche Seiten und Dienste kennst und nutzt du im Netz sehr oft die Antwort:

„facebook, google, youtube, amazon“

So wie beispielsweise die Methode City Bound versucht, soziale Nahräume in der Stadt zu erkunden, gibt es auch im Netz für viele Menschen viel Raum für Entdeckungen. Und: zur Entfaltung und aktiven Nutzung.

Ziel mediengestützter politischer Bildung sollte es sein, Menschen zu ermöglichen, durch eigenes Handeln Medien aktiv mit zu gestalten. Dadurch können sie im Idealfall Lerninhalte selbst planen, durchführen, überprüfen, korrigieren und bewerten. Produktorientierte Ansätze bieten sich dabei an, weil Teilnehmende dadurch sichtbare Ergebnisse „mit nach Hause“ nehmen und in die Welt hinaus tragen.

Mediengestütze Bildungsarbeit kann sehr niedrigschwellig sein, da die Hürde, sich mit Medien zu beschäftigen oft als nicht so hoch empfunden werden: Filme und Webseiten sind erstmal „bekannt“ und das Überwinden, dies „mal selbst“ zu machen ist eigentlich ein relativ kleiner Schritt. Daher zielt die Ansprache in Seminarausschreibungen oft auch in erster Linie auf das Medium und danach auf den konkreten (politischen) Inhalt.

Beispiele von Medienprodukten aus der Arbeit des ABC

My little Tocos… Auf Twitter.

Tocotronic twittert. Über den Newsletter und ihre Webseite ließ die Band verlauten:

die Vögel verstummen, der Wind steht still, die Dachse schnuppern schon und die Schläfer in der stillen Erde hören auf zu schlummern:
Es passiert was! Doch wir lassen Euch nicht alleine. Bitte folgt
@99_Thesen auf Twitter.
Seltsam, aber so steht es geschrieben.

Und wahrscheinlich hängt es ein ganz kleines bisschen damit zusammen, dass seit 1999 keine Band mehr Platz in meinem Herz/Musikgeschmack gefunden hat, wie Tocotronic (und damit, dass ich Twitter gerne nutze): aber ich habe mir ewig gewünscht, auch Tocotronic dort zu finden.

Nun. Ganz so ist es nicht. Meine These: Auf @99_Thesen werden wohl in den nächsten Tagen noch 98 Tweets kommen. Einer pro Tag. Und dann ist der 25. Januar 2013 und wir können endlich das neue Album „Wie wir leben wollen“ kaufen. Keine Replies, keine Zurückgefollowe, keine Interaktion. Schade. Der Release ist für meinen Geschmack viiiiiiel zu spät. Und auf die Thesen bin ich zwar gespannt, ob sie die Wartezeit so arg verkürzen weiß ich auch nicht. Und wir bleiben Empfänger_innen. Vielleicht bin ich hinsichtlich der Frage, wie Twitter genutzt werden sollte auch ein bisschen zu strukturkonservativ. Eine interessante Marketingidee bleiben die 99 Thesen in jedem Fall, auch wenn sie allein stehend noch nicht mal mehr besonders hübsch zum retweeten sind. Aber wir sollten den Inhalten selbst eine Chance geben.

Pinkie Pie springt vor FreudeDiese erste These macht mir doch ein ganz winzig kleines bisschen Hoffnung, dass irgendwann in ferner aber nicht ungreifbarer Zukunft ein anderer Tocotronic-related Wunsch von mir in Erfüllung gehen könnte:

Aber das wäre wahrscheinlich dann doch zu schön.

Windelfrei + BabySignal = <3

Jeder Treffer ins Töpfchen ist eine Windel weniger, die gewaschen (oder gekauft) werden muss. Das Kind muss nicht im Nassen sitzen. Die Eltern freuen sich, das Kind, freut sich, die liebe Umwelt freut sich und lässt die Sonne noch heller scheinen und den Wind noch fröhlicher wehen. Oder so.

Das Thema Windeln loswerden ist für Eltern/Erziehende oft ein sehr großes. Vergleichbar vielleicht fast mit laufen oder sprechen lernen, um bei Elternthemen zu bleiben. Oder so spannend wie der Release eines neuen iPhones unter Apple-FanPeepz.

Beim zweiten Kind haben wir kurz vor dem ersten Geburtstag mit „TopfFit“ (=„Windelfrei“) begonnen. Und ich gebe ja grundsätzlich keine – ungefragten – Kinder-Erziehungs/-Pflege/-etc-Tipps, aber im Nachhinein denke ich dann doch mittlerweile:

Windeln? Bloss nicht damit anfangen.

Kommunikation und Timing

Ein Grund für uns, „das mit dem TopfFit“ zu versuchen, war die Tatsache, dass eigentlich schon direkt nach der Geburt sichtbar gewesen ist: das Kind macht nicht gerne in die Windel. Und eigentlich hat es auch immer schon vor dem Geschäftchen Bescheid „gesagt“. Das heißt, Inne gehalten, angestrengt geguckt, manchmal geweint; you name it.

Windelfrei heißt nämlich nicht – das habe ich in Gesprächen das ein oder andere Mal gehört – Konditionierung und Töpfchentraining. Ein Schlüssel zum freudigen Erfolg und der oben genannten strahlenden Sonne ist die Ausscheidungskommunikation. … Die wohl auch in der TopfFit-Theorie der erste Schritt zur Windelfreiheit und Trockenheit ist. Hier müsste ich noch mal die einschlägige Literatur konsultieren. Oder ihr googlet das. Kommunikation heißt für die Eltern hier vor allem: darauf achten, was das Kind macht, bevor es was macht und mitzuteilen, dass dies mitbekommen worden ist.

Ein paar Gedanken über das Timing zu verlieren, schadet auch nichts: morgens kurz nach dem Aufstehen oder nach dem Mittagsschläfchen ist bei uns erst mal Topfzeit. Und das klappt eigentlich immer.

BabySignal macht’s noch ein bisschen einfacher

Wie schon in meiner ersten Elternzeit, habe ich mich auch mit dem zweiten Nachwuchs zu einem BabySignal-Kurs angemeldet. Kinder haben dort – soweit das über lachende Gesichter interpretierbar ist – viel Spaß und hörende Kinder lernen schneller über Gebärden zu kommunizieren, als über Lautsprache. Mit etwa 13 1/2 Monaten, also schon nach den ersten Ausscheidungskommunikationsversuchen, begann der Kurs. Viel später als beim ersten Kind (mit ca. 7 Monate), aber dafür mit umso schnelleren Lernerfolg. Und neben Begriffen wie „Flugzeug“, (Licht) „an/aus“ oder „Musik“ sind sehr schnell auch die Gebärden für „Kaka“ und „Pipi“ ins kindliche Kommunikationsrepertoire aufgenommen worden. Und wenn auch die „Erfolgsquote“ nach jetzt (insgesamt) vier Monaten Topf-Fit sehr schwankend (kein bis ca. sechsmal am Tag „daneben“) ist, hat das Gebärden, die ganze Sache doch arg vereinfacht. Auch kleine Kinder halten erstmal ein, wenn sie müssen und kommunizieren dies. Mit zunehmenden Alter natürlich etwas länger. Und mit ein paar Gebärden lässt sich dann auch zurück kommunizieren: „Ja, warte kurz, ich hab’ verstanden, dass du musst, ich bau’ dir mal fix dein Klo auf.“

Helferlein

Was ich statt einem Riesensack Windeln unterwegs fast immer dabei habe ist unsere Potette Plus, ein praktisches kleines Klapptöpfchen, das entweder als Sitzverkleinerung für Toiletten oder aber mit Plastiktüte als Reisetopf verwendet werden kann. Super für unterwegs. Es ist übrigens ganz und gar nicht nötig, die Original-Tüten für fünf bis acht Euro pro Zehnerpack zu kaufen. Die kostenlosen Standardplastiktüten vom Gemüseladen oder Markt tun es auch. Zumindest wenn ein Mülleimer für das vollgemachte Säckchen in absehbarer Entfernung ist. Bloß Obacht vor Löchern! 😉

Wer wissen möchte, wie das in der Praxis aussieht, kann sich dieses schlimmes Pottete-Werbevideo ansehen.

Während es zu Hause dank pflegeleichtem Fußboden im Zweifelsfall eine Unterhose tut, finde ich für unterwegs für die Übergangszeit übrigens „Trainerhosen“ doch sehr praktisch. Wenn das Bescheidsagen nicht klappt. Dazu finde ich die Best Bottom Training Pants sehr chic, auch wenn sich bei einer von uns gerade eine Naht etwas löst.

tl;dr

Ich bin begeistert, wie gut das TopfFit-werden klappt, hänge weniger Windelwäsche auf und habe den Eindruck, dass die Windelfreiheit für’s Kind auch gut und richtig ist.

Noch Fragen? Gerne.

GenderCamp 2012 war kein Ponyhof (trotz Ponysession)

… (auch) für Außenstehende ließ sich (vor allem durch Twitter) wahrnehmen, dass das GenderCamp nicht die „drei Tage hach“ der 2010er Premiere erreichten. Mir geht es aber ähnlich wie Nadine Lantzsch, die insgesamt das GenderCamp 2012 als „wesentlich angenehmer“ als 2011 empfand.

Und trotzdem gab es Ärger, der

  • sich wohl nicht in einem Blogpost zusammenfassen lässt,
  • für alle andere Seiten hatte,
  • für manche gar nicht sichtbar wurde (oder nur Nebenschauplätze davon).
Apple Jack und Rainbow Dash im Ponyhof
Apple Jack und Rainbow Dash im Ponyhof – Apple and Rainbow in a Barn by *johnjoseco

Ich starte hier einen subjektiven Versuch, diesen „Ärger“ aufzudröseln und transparent zu machen, der für manche leider überdeckt hat, dass das GenderCamp auch in diesem Jahr von tollen Menschen, spannenden Ideen, kreativen Basteleien und vielseitigen Sessions geprägt war.

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