Posterous-Blogs auf selbst-gehostete WordPress-Blogs umziehen.

Und noch mal ein Internetkramsblogpost hinterher. Ein bisschen Mimimi darüber, wie ärgerlich das ist, wenn ein Webdienst dicht macht, hatte ich ja letzten Monat schon zusammengeschrieben. Und nun habe ich den ersten Posterous-Umzug (von drei anstehenden) hinter mir.

http://gendercamp.posterous.com, das Dokumentationsblog vom GenderCamp habe ich auf http://blog.gendercamp.de umgezogen.

Um es kurz zu machen: der von Posterous vorgeschlagene Export-Import-Weg hat für mich nicht funktioniert. Der Warte-Dialog beim Posteous-Import-Plugin im WordPress-Backend drehte sich ewig im Kreis. Es kann sein, dass es mit kleineren Posterousblogs leichter funktioniert. Bei etwas 130 Blogposts und knapp 60MB Mediendaten hat es nicht funktioniert.

Geklappt hat es dann über den Umweg wordpress.com, da WordPress einen eigenen Importer für Posterousblogs hat. So klappt dann der Umzug:

  • bei Posterous das Backup requesten
  • neues (temporäres) Blog auf wordpress.com anmelden (dieses muss auf „öffentlich“ gestellt sein, sonst funktioniert der Umzug in das selbst-gehostete Blog nicht)
  • bei http://{deintemporäresblog}.wordpress.com/wp-admin/import.php die Datei „wordpress_export_1.xml“ hochladen
  • im WordPress.com-Blog unter http://{deintemporäresblog}.wordpress.com/wp-admin/tools.php?page=export-choices wine xml-Datei exportieren und diese dann
  • im „eigentlichen“, selbst-gehosteten unter http://{deinedomain.tld}/wp-admin/import.php mit dem WordPress-Importer wieder importieren…

Alle eingebetteten Bilder, Audiodateien werden dabei dann von Server zu Server übertragen. Das hat beim zweiten Versuch tadellos geklappt, nach dem ich beim ersten noch das WordPress.com-Blog auf „privat“ gestellt hatte, was nur Fehlermeldungen produzierte.

Wenn ihr einen einfacheren Weg findet oder für euch das Import-Plugin für selbstgehostete Blogs funktioniert: um so besser. Ansonsten wünsche ich mit dem beschriebenen Weg viel Erfolg.

Vine in der politischen Medienbildungsarbeit

Vine macht seit Januar
auf iPhones die Runde. Die App, mit der eins 6-Sekunden-Videos (die
in Endlosschleife gezeigt werden) aufnehmen kann, hat ein bisschen
zu Unrecht den Vergleich „Instagram
für Videos“
aufgedrückt bekommen. Denn es geht nicht
darum, mittelmäßige Aufnahmen durch fancy Filter aufzuhübschen,
sondern in wenigen Sekunden kleine Geschichten zu
erzählen.

Lucie
hat recht
, wenn sie auf kleinerdrei.org schreibt, dass
die App ein großes medienpädagogisches Potenzial birgt:

Mit dieser simplen App ist es schlicht möglich,
zu erleben und auszuprobieren, wie Film gemacht wird. Ein Grundkurs
Film sozusagen, im Finger-Tip-Mikro-Studio. Es ist möglich zu
erleben, wie sich ein Schnitt zum anderen verhält. […] Von der
Kürze der Clips darf man sich bei der Einschätzung der App nicht
täuschen lassen – limitierte Mittel fordern und begünstigt im
Zweifelsfall die Kreativität eher, als dass sie behindern. Und auch
in sechs Sekunden kann eine Geschichte erzählt werden.

In einem Seminar zur
gendersensiblen Mediennutzung mit Multiplikator_innen der
Jugendarbeit
im ABC
Hüll
haben wir die Teilnehmenden gleich zu Anfang ein
paar Vines aufnehmen lassen. Die App ist fürs iPhone optimiert,
läuft aber hochskalliert auch auf dem iPad hervorragend. Und im ABC
haben wir mittlerweile vier davon. Für eine Kleingruppenarbeit eine
ganz tolle Voraussetzung.

Die Aufgabenstellung
hatten wir sehr offen gehalten. Es sollten Filme, die „irgendwas
mit Gender“ zu tun hatten gedreht werden. Die Gruppe kannte sich zu
diesem Zeitpunkt erst zwei Stunden und die Übung sollte neben einem
thematischen und medialen Einstieg auch der Teamfindung dienen. Und
Vine hat’s da echt leicht gemacht, denn die App ist wirklich
selbsterklärend. Außer „Aufnahme/Pause“ gibt es keine Optionen. Und
so konnten sich die Gruppen auf die Inhalte und die Gestaltung
konzentrieren und schnell erste
Erfolgserlebnisse sammeln
.

(Ein
Kleingruppenergebnis.)
Natürlich lassen sich in sechs
Sekunden keine komplexen politischen Fragestellungen hinreichend
thematisieren und beantworten. Aber um ein Statement zu setzen,
eine Frage aufzuwerfen oder etwa ein Klischee aufzugreifen und
bestenfalls zu demonstrieren kann das schon reichen. Ich habe an
sich kein großes Problem mit „walled gardens“ wie iOS-only-Apps,
die ein abgeschlossenes Ökosystem darstellen, dass wenig offen ist,
so lange es sich dort wohlig anfühlt. Aber für medienpädagogische
(und angrenzende) Arbeiten stößt Vine schon an ein paar Grenzen.
Hauptkritikpunkte, die ich dabei sehe sind:

  • Plattformabhängigkeit. Der Zugang zu iOS-Geräten ist halt
    leider durch die ökonomische Wirklichkeit nicht allen offen. (Eine
    Android-App ist offenbar in Planung.)
  • App-Einschluss. Wenn die Vines nicht über Twitter (oder
    Facebook) geteilt worden sind ist es kaum möglich ein Video zu
    teilen. Ich habe zumindest keine Möglichkeit gefunden an die URL
    eines Videos (von Dritten) zu gelangen.
  • Quasi-Veröffentlichungs„pflicht“. Gerade um mal was
    auszuprobieren und auch evtl. etwas peinlicheren Quatsch zu testen
    eignet sich Vine nur bedingt. Eine Offline-only-Version ist nicht
    vorgesehen. Es gibt aber einen Work-Around: Beim ersten App-Start
    Zugriff auf Fotos/Videos erlauben; Vine aufnehmen; Veröffentlichung
    canceln; Video in der iOS-Camera-Roll raussuchen.

Besonders fix geht bei der Nutzung von Vine im
Seminarbetrieb die Ergebnispräsentation, denn die Videos müssen
nicht wie bei wie bei Kameraübungen mit der DV- oder DSLR-Cam von
einem Medium auf den Rechner übertragen werden, um sie am Beamer zu
zeigen, sondern können direkt von einem weiteren iOS-Gerät per
AirPlay oder Monitoradapter abgespielt werden. Sekunden nach dem
Abschluss der Übung. Und das ist echt toll.

(Vine-Cinema.
Meta-Vine.)
Weniger spaßig gestaltete sich die
Ergebnispräsentation im Blog. Es gibt
zwar
allerhand
Tipps
zum Einbetten von vine-Videos. Für bei WordPress.com
gehostete Blogs
funktionieren diese Anleitungen jedoch
leider
nicht
. Für andere Zwecke finde ich das VineIt.co-Bookmarklet eine
schöne Lösung. Außer dem Umweg über Vimeo-Upload ist uns da leider
außer die purer Verlinkung nix Schlaues eingefallen. Falls ihr eine
Idee habt: gerne kommentieren.

Discord Lamp – 2 seconds in My Little Pony Friendship is Magic. Within 20 work hours on my shelf.

Keep Calm in Flutter
On
has been one of my favorite episodes of My Little Pony Friendship is Magic so far. Not only because of the rebirth of the great and chaosful Discord, but also because of a lot of really nice slapstick scenes and animation details. And one has instantly engraved upon my heart: the scene where Discord smashes Fluttershy’s lamp and recreates it as a sculpture of himself. My instant thought was: I’ve got to build that, too. And I did.

It took my about three weeks two buy all the materials I needed and over the course
of a week I spend hours and nights to build it from wire, Creall Do&Dry modelling clay, a brick, mesh wire, aluminum foil, acrylic paint, fabric and of course a lamp socket and a cable. Großes #mlpfim-Bastelprojekt. Starts now. I bought two and a half kilogram of clay, turns out: one would have been enough.

Irgendwie so. In die Richtung. Könnte das was werden. Mit der Discord Lampe. #mlpfim #discordlampDiscord Lamp… I just hope it will ever stand somehow… #mlpfim #discordlamp
If you plan to do something like that: Use thicker and stronger wire. And less aluminum foil. 🙂 The beast gets pretty heavy, it needs all the support it can get. I used (another) lamp to stabilize it. It still sacked to much while drying. Ich habe Acrylfarben. Und ich werde sie benutzen. #discordlamp The painting wasn’t the hardest part and it took only about five of the total twenty or twenty-something work hours I spent on this project. But the colors
don’t really match, although I am very happy about the result. Of course, without his skirt (lamp shade) my beloved #discordlamp wouldn’t be complete. I considered making it from clay or paper which both would have been easier to match color and shape but I decided to go for fabric, which for my taste suits the origin of
the skirt as a shade much better.

And well: this is how it looks now, sitting on our router cabinet in the home office room: Finally ready: Discord Lamp. In direct comparison you see, it’s far away from perfect. But I am perfectly happy. And I hope you like it, too.

Das Internet ist unser Sandkasten!
Gestalten wir unsere Sandburgen selbst.

Wir fühlen uns (meist) wohl hier im Netz. Es ist unser Sandkasten, in dem wir wühlen, graben und uns kreativ austoben. Der Sand liegt uns zu Füßen. Wir können ihn ausgestalten und Formen.

Die Illusion der 1980er und 1990er Jahre, in der sich das Netz als utopischen, grenzenlos freien Spielplatz ohne Außeneinfluss darstellte, ist lange verflogen. In unserem Sandkasten liegt allerlei Müll und Kackscheiße herum. Und immer wieder zertrampeln Trolle die Eckchen, in denen wir gebuddelt und geharkt haben. Auch die Privilegien sind sehr unterschiedlich verteilt. Machtverhältnisse, die away from keyboard (bzw. sandbox) existieren, bestehen auch im Netz. Und große Teile der Welt haben noch immer keine Möglichkeit einen Fuß in den Sandkasten zu setzen, geschweige denn sich ein eigenes Schippchen zu kaufen. Dabei gibt es hier noch viel Platz.

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Gestalten wir unsere Sandburgen selbst.”

Keine Zeit? Hunger? Bohnensalat!

Schnell noch vor dem Termin was futtern? Keine Lust
auf TK-Pizza? Fix noch nach dem Kinderturnen trotz quengelnder,
übermüdeter Kinder das Abendbrot aufhübschen? … Gründe, schnell was
leckeres zu Essen parat zu haben gibt’s genug. Und in letzter Zeit
hab ich ein super schnelles Gericht extrem lieb gewonnen:
Bohnensalat. Eins nehme:

  • Bohnen aus der Dose
    (welche auch immer: dicke Bohnen, Kidneybohnen, Wachtelbohnen… oder
    eine Mischung daraus. Kichererbsen oder Linsen sind auch ganz
    toll): abgetropft und gespült
  • Knoblauch
    und/oder Zwiebeln: gehackt
  • Kräuter und Gewürze
    (z.B. Kräuter der Provence, Thymian, Cumin, Salz,
    Pfeffer…)
  • Öl (Sorte nach Lust)
  • Essig oder Zitronensaft (Crema di Balsamico oder
    Limettensaft sind momentan meine Favs
  • Alles verrühren.
    Fertig. Lässt sich gut vorbereiten und schmeckt auch gut
    durchgezogen. Auch noch nach zwei Tagen im Kühlschrank.

Keine Bildung ohne Kuchen! … Kein EduCamp ohne Knete.

Kaffee, Kuchen (v.l.n.r.) … So macht Bildung Spaß.

Klar, werde ich beim EduCamp 2013 in Hamburg eine Session zum Thema Kuchen anbieten. Denn was wäre Bildung ohne Kuchen? … Die Zeiten von Rohrstock, Kreidetafel und Pausenbrot sind gezählt. Schulmilch schön und gut. Aber damit sollte sich Bildungsarbeit nicht zufrieden stellen lassen. Wenn wir schon nicht institutionelle und kostendeckende Förderung für emanzipatorische außerschulische Bildung bekommen, wenn schon an Unis kaum noch die Mitarbeiter_innen feste Stellen bekommen und an den Schulen nur noch Physiklehrkräfte verbeamtet werden und wenn wir auch nicht die ganze Bäckerei bekommen: Kuchen futtern muss sein! Warum das so ist erkläre ich beim EduCamp (12.-14. April) in Hamburg.

Darf’s noch etwas mehr sein?

Die Finanzierung des EduCamps steht allerdings noch nicht. Die letzten zehn EduCamps wurden überwiegend durch das Sponsoring von Unternehmen finanziert. Das Hamburger EduCamp #echh13 – bei dem ich mit im Orgateam bin – versucht momentan das größte Stück des Kuchens durch freiwillige private Einzelspenden abzudecken. Das finde ich einen spannenden Ansatz (auch wenn natürlich eine öffentliche Förderung noch toller wäre). Es wurde auch schon viel drüber diskutiert. Mehr als 1.300€ (von 8.000€, die gebraucht werden) sind bisher zusammengekommen. Viel mehr als bei jedem bisherigen EduCamp. Einen ganz kleinen Teil habe ich auch gespendet.

Und ich lege noch ein paar Stück Kuchen oben drauf:

Ich verspreche hiermit für jede gespendeten 100€ einen Stück selbst gebackenen Kuchen (bzw. Muffen oder Cupcake) mitzubringen! Aufgerundet auf die volle Kuchenform/Backblech. Das wird dann zwar keinen ganzen Container füllen, aber vielleicht schließt sich ja noch irgendwer diesem Versprechen an und kriegt auch was gebacken.

Also, ran an den Überweisungsträger, das Onlinebanking oder den Paypal-Knopf: Und spenden!

Hi Freaks, look at me. Ich schreibe Sätze in den Wind.

Tocotronic über Privilegien, Heteronormativität, Kritik, Selbstkritik. Über dich. Und mich:

Ich war widerstrebend, doch es blieb an mir kleben, als hätte es einer an mir festgemacht. Ich bin ein weißer, heterosexueller Mann. Das Glück hat mich verfolgt, im Keller wartet schon die Version, die mich dann ersetzt, wenn man sie wachsen lässt. Ich glaube, ich kann’s erst jetzt versteh’n, wir müssen durch den Spiegel geh’n. Harmonie ist eine Strategie. Alles ist zum Speih’n. Die Ausbeutung des Menschen erreicht eine neue Qualität. Drei Schritte nur vom Abgrund entfernt.

Ich weiß nicht, warum ich euch so hasse! Ich bin nur einer von euch. Ihr habt mir viel zu oft, auf die Schultern geklopft. Befreit mich von der Barbarei, ersetzt den Fetisch Fantasie.

Fuck it all, wie soll es weitergeh’n? Sage es mir, ist es wahr, was man sich erzählt? Das sind keine Rätsel, das ist offensichtlich. Eins zu eins ist jetzt vorbei.

Ich werde mich erfinden. Am Ende bin ich nur ich selbst. Jeden Morgen, jede Nacht. Mein Ruin, das ist zu letzt, etwas was gewachsen ist.
Ein Zusammenbruch, ein Fall. Bitte füll mich auf, ich habe keine Eigenschaften. Ich werde neue Kleider brauchen.

Das hier ist kein Wörterbuch. Das ist nur ein Protokoll. Niemand wird beschuldigt, keine Meinung wird gesagt. Wer schlechtes denkt, der schweigt. Ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss.

(Zitatcollage aus verschiedenen Tocotronicsongs der letzten 20 Jahre.)

Liebe Tocotronic, danke für das schöne Album. Bis nachher, euer Henning.

> Hey hey, jetzt bin ich alt!

Tocotronic macht Musik, die mitwächst. Und mit altert. Oder reift. Dirks Haar ist schon grauer als meins. Aber das passt schon.

Ich bin ein wenig zu musikungebildet, um mich über wiederholende Akkordabfolgen zu beschweren. So langsam bin ich auch distiktionskritisch genug, um popkulturelle Referenzen in den Texten zu schmähen oder Wortwitze zu verurteilen. Mir gefällt „Wie wir leben wollen“ auf Anhieb. Das war bei den letzten Tocotronicalben ein wenig anders. Vielleicht, weil die Erwartungshaltung sich geändert hat? Oder hängt’s am Älterwerden?

Die Berliner Triologie ist abgeschlossen. Das neue Album ist stilistisch aber noch sehr nahe daran. Oder bilde ich mir das ein?

Egal. Mein erstes Tocotronickonzert sah ich 1999 zur K.O.O.K.-Vorstellung im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Im Sitzen. Das hat mich irritiert und ich stand auf und tanzte. In einer Stunde sitze ich im Thalia und höre mir Tocotronic an. Vielleicht bleibe ich sitzen. Ich bin müde. Aber freue mich.

Viele Grüße aus der S-Bahn. Mit Sitzplatz.

Sexistisch smart sein? m(

Mittlerweile wird jeder Rotz in einer binären Logik geschlechtsspezifisch vermarktet. Vom Taschentuch bis zum Werkzeugkoffer. Und in einer zwangszweigeschlechtlichen Welt liegt es auch nahe, dass besonders geschlechtlich aufgeladenen Gebrauchsgegenstände, wie der Rasierer dazu gehören, auch wenn er für alle, die ihn benutzen auf die selbe Art und Weise funktioniert. Wer wundert sich schon noch darüber, dass „Männerrasierer“ in kalten, metallischen Farben und martialischen Aufmachungen verkauft werden und „Frauenrasierer“ in weichen Formen und Pasteltönen direkt daneben hängen? Obwohl es ein und dasselbe Ding ist.

Meine Hand wanderte aber mit einem lauten Klatsch, gegen meine Stirn, als ich den Blog des Nassrasiererabodienstes „Morning Glory“ sah. Die Geschäftsidee ist durchaus nett: einen Ge- und Verbrauchsgegenstand (Nassrasierer und Klingen) im Abo anbieten und günstiger verkaufen als vergleichbare Klingen im Laden kosten. „Sei smart.“ ist der Unternehmensclaim und meint damit: Geld sparen und nicht zur Drogerie laufen müssen. Und das hat sich erstmal so verlockend angehört, dass ich fast schon so ein Abo abgeschlossen hätte. Bis ich ein wenig durch das Blog von Morning Glory scrollte und u.a. dies sah:

Warum Zeit verschwenden zwischen Wurzelgemüse und Windelpaketen? Supermärkte sind ein Albtraum! Kreischende Kinder, Pärchen, die sich über die Cornflake-Sorte streiten und dann noch Rasierklingen, die abgeschlossen in einer lächerlichen Glasvitrine stehen – neben den Tampons natürlich. Hor-ror.

In der Zeit könnte man doch so gut hochalkoholische, aber harmlos aussehende Schirmchen-Drinks an gut gebaute Barbesucherinnen ausgeben und geduldig die Wirkung abwarten! Das ganze natürlich mit aalglatter Gesichtshaut, weil Rasierklingen geliefert bekommen

Abgesehen davon, dass ich die „kreischenden Kinder“ im Zweifelsfall selbst dabei habe (Väter sind offenbar auch keine Zielgruppe für Rasierer, obwohl manchmal Kinder den Rasierwunsch verstärken), geht dieses Geschlechterbild ja wirklich überhaupt nicht klar. Wer Lust auf „Bier aufmachen, Öl wechseln oder, eh, arbeiten“ hat, mag sich angesprochen fühlen. Ich nicht.

Ehrlich fand ich die Antwort auf meinen Tweet, die die Kackscheiße des eigenen Marketings weder abstritt noch verharmloste (was ich erwartet hätte), sondern nahe legte, ich solle doch einfach den Sexismus ignorieren und trotzdem kaufen:

Nein, danke. Smart sein geht anders. Auch wenn ich dabei drauf zahle und zur Drogerie latschen muss und – OMG – dort Kinder treffe und Tampons sehen muss.

Kirchdorf Süd – Ein Stückchen Paris(er Vorstadt) in Hamburg

Die Wikipedia nimmt das Wichtigste vorweg:

Kirchdorf Süd ist eine Hochhaussiedlung mit 5.700 Einwohnern am Rande der Autobahnraststätte Hamburg-Stillhorn und liegt im Stadtteil Wilhelmsburg.

Ich wohne nicht weit weg von Kirchdorf Süd. Da sich der Kinderbauernhof dort befindet, zu dem sich mit Kindern ein Ausflug immer lohnt, bin ich doch mittlerweile das eine oder andere Mal dort. Und doch komme ich mir jedes Mal ein wenig irritiert vor, wenn ich an den Hochhausfassaden entlang fahre. Und weil ich in der letzten Woche mal wieder die Kinderbauernhofsöffnungszeiten falsch erinnert hatte, war plötzlich eine ganze Stunde Zeit dort zu verbringen. Und was gibt es bei gefühlt -10°C schöneres, als durch dezent gefärbte Bausünden der 1970er Jahre zu wandeln, um ein paar Fotos zu machen?

Kirchdorf-Süd

Kirchdorf-Süd

Kirchdorf-Süd

Kirchdorf-Süd

Kirchdorf-Süd

Kirchdorf-Süd