Strategie für Wilhelmsburg: Abwertungskit

Nach kurzen Überlegungen, ob die Flussinsel was für uns ist, sind wir vor gut zwei Jahren nach Hamburg-Wilhemsburg gezogen. Und bisher gefällt es uns hier soweit ganz gut:

Es hat allerdings auch keine anderthalb Jahre gedauert, bis dann die erste Mieterhöhung ins Haus flatterte. Satte 19 Prozent und damit eine Anhöhung auf den Hamburger Mietenspiegel wollte der Bauverein, der erst kurz zuvor – mit Zustimmung der Mitglieder – preiswerten Wohnraum als Satzungsziel gestrichen hatte. Da sollten offenbar die Mieterhöhungen die gewünschte “Aufwertung” des Viertels vorwegnehmen. Nach starken Mieterprotesten (siehe auch hier) konnte zumindest eine übergangsweise Halbierung der Mieterhöhungen und eine Mietpreisgarantie bis 2012 erreicht werden. Die danach noch laufenden Gerichtsverfahren endeten in Vergleichen, so dass letztendlich nicht formal geklärt wurde, ob nun das Reiherstiegviertel eine “normale Wohnlage” ist (die eine Miete auf dem Mittelwert des Mietenspiegels formal rechtfertigt), oder nicht…

“Sie kennen das aus Wilhelmsburg: kaum läuft da einer mit Dreadlocks rum steigen die Mieten um ein Euro pro Quadratmeter…” .
(aus dem Video zum Abwertungskit, siehe unten)

Die Aktivist_innengruppe “Es regnet Kaviar” setzt dabei auf eine subversivere Strategie als etwa die gerichtliche Auseinandersetzung und empfiehlt den Einsatz von “Abwertungskits” zum Miete selber drücken. Wie das funktionieren soll erklärt das unten eingebettete Video.