Blog-Jahresrückblick 2014

Zehn Jahre, blogge ich. Seit 2012 habe ich dazu auch eine kleine Statistik geführt. Motiviert (unter anderen auch) durch das Projekt #ironbloggerHH, das vor einem Monat beendet wurde, war ich auch in diesem wieder verhältnismäßig eifrig. Große Einbrüche gab es beim Laufen, leichte beim Kuchenfuttern. Dafür bin ich recht ordentlich mit der Katalogisierung des weltweiten Plastikstuhlbestandes voran geschritten:

= 220 Blogposts

Ich habe 24 Stunden ohne Internet verbracht. Es war unglaublich. Was um 13:26 Uhr passiert ist, werdet ihr niemals erraten!

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Neulich überlegte ich, wie es wäre einen Tag lang auf’s Internet zu verzichten. So komplett. Einen ganzen Tag. 24 Stunden. Und gestern habe ich es getan. Verrückt!

Samstag, 01:24 Uhr: Sitze auf dem Klo, putze mir die Zähne, höre einen Podcast, checke kurz noch Twitter, Facebook und Instagram und spiele eine letzte Partie „Threes“ auf dem iPhone. Und noch eine

Samstag, 02:05 Uhr: gehe schlafen. Und offline!

Samstag, 06:35 Uhr: Kinder wecken mich, haben hunger. Ich bereite ein erstes Frühstück für uns fünf. Geht viel schneller ohne, die nächtliche Twitter-Timeline nachzulesen.

Samstag, 08:52 Uhr:* Wir sind auf dem Wilhelmsburger Wochenmarkt. Ich treffe den Mayor am Gemüsestand. Und checke selbst nicht ein!

Samstag, 10:10 Uhr: Zweitfrühstück zu fünft. Ich kredenze ein phantastisches Omelett mit Speck und Paprika. Es landet nicht auf Instagram.

Samstag, 11:43 Uhr: Wir bauen lustige Sachen aus Lego. Ich mache keine lustigen Fotos fürs Netz davon.

Samstag, 14:02 Uhr: Klo. Ich beantworte keine Arbeitsmails.

Samstag, 14:45 Uhr: Spätes Mittagessen. Der Grünkohl ist gut durchgezogen. Ich denke „Omnomnom“ und denke mir einen Tweet aus, den ich nicht schreibe.

Samstag, 16:58 Uhr: Mit den beiden Großen backe ich Lebkuchen für ein Lebkuchenhaus. Ich stelle den Timer. Ohne Siri!

Samstag, 17:20 Uhr: Koche meinen fünften Kaffee. Twittere nicht darüber. Und Facebook wird’s auch erstmal nicht erfahren.

Samstag, 20:30 Uhr: Alle Kinder schlafen. Ich sitze noch etwas neben den Betten und gucke sie an. Und gucke nicht auf mein Telefon.

Samstag, 20:41 Uhr: Ein gemütlicher Abend beginnt. U.a. mit Doctor Who s08e11, ungetwittert.

Samstag, 23:20 Uhr: Ich gehe schlafen. Früher als sonst. Der Tag war irgendwie ziemlich entspannt. Ich werde das nächsten Samstag noch mal probieren.

*) Die meisten Zeiten sind vollkommen willkürlich geschätzt. Ich habe ja nicht ständig auf’s Telefon geguckt. Daher habe ich selbst auch keinen blassen Schimmer, was ich um 13:26 Uhr gerade tat.

:bread:

„Where is the main course?“ – While facilitating a workshop within a youth exchange with a French group I was asked to explain the concept of German „Abendbrot“[evening bread meal].

bread

Having bread with cheese or sausages is quiet convenient, but not exactly what I personally feel beste with. Bread, regardless if plain white or whole wheat doesn’t really ever fed me up very well. So I changed my eating habits and try to avoid bread (alongside with other short-chained carbohydrates) for six times a week. Saturday remains a cheat day, where bread, which I still really love from a taste perspective, has a prominent role. I grew up with bread and love its variety, which it doesn’t necessarily has everywhere, but which it most certainly got in Germany. (Or used to had.) I love to bake bread, too.

Even if I prefer to have some veggies, some eggs, meat or legumes for breakfast, dinner and supper (or Abend„brot“), bread is still of greater value and has a positive connotation for me. And yes. Probably for most people who grew up in Germany. People like those who started to cultivate the bread emoji on the social network ello.co:

ello bread emoji.

Meanwhile a (pretty boring, stereotypical and dumb movie by BuzzFeedVideo explained ello’s :bread: meme (just skip to the last ten seconds):

Veranstaltungsankündigung: „Bildungsarbeit mit Film und Digitalen Medien“

Für Weiterbildung Hamburg e.V. werde ich im nächsten Monat einen kurzen Workshop zur aktiven Nutzung von Film und anderen Medien in der Bildungsarbeit anbieten.

Theorie und Praxis verbindend gibt dieser Workshop eine Einführung dazu, wie digitale Medien produktiv in der Bildungsarbeit genutzt werden können. Neben best-practise-Beispielen für Methoden und Werkzeuge aus der mediengestützten Bildungsarbeit mit verschiedenen Zielgruppen sollen auch Beteiligungschancen durch Medienarbeit und Ansätze für Projekte und Kooperationen diskutiert werden.

Donnerstag, den 6. November 2014 von 15:00 – 18:00 Uhr. Anmeldungen unter veranstaltungen@weiterbildung-hamburg.net bis zum 31. Oktober. Bei Weiterbildung Hamburg e.V. gibt es auch weitere Informationen.

(Don’t) support your mittelständischen Einmachglasversand

Einmal nicht beim „bösen“ Amazon bestellt, gleich klappt die Zustellung nicht. Einmachgläser (und anderer Krams) geht an Versandhandel zurück. Patzige Mails. Meine Adresse sei ja wohl falsch angegeben. War sie nicht. Und dann noch eine merkwürdige Antwort. Weiß nicht ob ich lachen soll:

Ich hoffe dass der Fehler bei [dem Zusteller] liegt, sonst bleiben wir mal wieder auf den Kosten sitzen und verschicken Pakete bald als Sozialleistung mit üppigen Verlusten…(Obwohl uns keinerlei Schuld trifft)

Dann kann ich die Gläser hier an der Straße eigentlich auch direkt verschenken. Dann spare ich mir wenigstens das aufwendige Verpacken der Gläser, was uns ja auch kein Mensch bezahlt.

Ello.co – simple, beautiful, ad-free and beta.

Ello.co – Screenshot

The last social media service, I got (at least) a little excited about has been tent.is (now cupcake.io), used by about a dozen people. The concept to build an open protocol as a fundament for many services seemed noble and for me it was much more appealing than diaspora.

Well, ello.co isn’t open, but it’s as its claim is promising: simple, beautiful and ad-free.

As some people wished for Twitter and as app.net tried, ello aims to build its business model around Freemium:

From time to time we offer special features to our users. If we create a special feature that you like, you can choose to pay a very, very small amount of money to add it to your Ello account forever.

We’ll see, how that works out. Ello is currently very beta and thus lacks of a lot of features (some of them gotta be free) and it’s vividly discussed on elli, if its minimalistic (featureless) state isn’t also a strength of ello. For example there is currently nothing like retweests or shared items that spam the timeline.

Reactions on Ello about Ello vary between: wake me up as soon as it’s working and take good care about Ello, it already grow dear on my heart. I will definitely try to keep faith with Ello for a while, since not only it’s minimalism is a a nice change to Facebook and Twitter, also noise is virtually banned in a separate tab. And while I manage Twitter pretty well with private lists and am quite thankful for Facebook’s arbitrary filtering, on both channels there is still a lot of automated content, ads, spam, noise and redundancy on those channels. If not for more: it’s pretty relaxing to follow just a couple dozen people who are – yet – pretty attentive on what they post. And it has been a great opportunity to just follow a couple new pepz, I didn’t already knew from elsewhere, which has is own appealing.

Long story short: My first impression of Ello is quiet pleasant. Yes, it’s very beta. But it is very neat, very unobtrusive and most def got some potential. … Good Luck, Ello. Hopefully you don’t end up too soon on this list of services I actually really liked to use, but which I don’t really use anymore:

Texte expandieren! 10 Gründe für TextExpander.

Seit etwa einem Jahr nutze ich TextExpander, eine kleine Software, die auf dem Mac (und etwas eingeschränkt auf dem iPhone und iPad) aus individuellen Abkürzungen lange Texte macht. Für e-Mails, Notizen, Briefe und… Blogposts.

Das ist eine sehr individuelle Angelegenheit und jede_r hat da wahrscheinlich komplett eigene use cases für. Aber weil’s so nützlich ist und zeit spart, hier meine zehn häufigsten Anwendungsfälle für TextExpander (in willkürlicher Reihenfolge):

1.) Bankverbindungen

hwhbank expandiert zu meiner Bankverbindung Name, IBAN, BIC, die ich noch immer nicht auswendig kann

abcbank macht das Selbe für die Bankverbindung meines Arbeitgebers, dem ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V.:

ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V.
IBAN DE87251205100007441100
BIC BFSWDE33HAN

Spenden sind herzlich willkommen und steuerlich absetzbar. 🙂

2.) Namen

Für mich selbst schreibe ich hhwh statt Henning Wötzel-Herber. Niemand sieht seinen Namen gerne falsch geschrieben. Besonders für Menschen deren Namen ich öfter schreibe lege ich Textexpander-Snippets an. Insbesondere bei langen Namen. Jöran Muuß-Merholz hat sogar einen eigenen Tumblr, auf dem er Falschschreibungen seines Namens sammelt. Mir passiert das nicht so leicht, weil ich nur jjöran schreiben muss, um keinen Fehler zu machen.
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Weg-ge-qik-t

Tja, ja, ha! Internet als eigener Sandkasten und so. Das mit den zerfasernden Netzidentitäten und der Frage danach, wo der ganze Onlinekrams hinkommt, verlässt uns nicht so schnell. Und weiterhin wird auch das Sterben von Webdiensten dazu führen, das wir Gedanken daran verschwenden, wo wir Content hinspülen, zwischenspeichern und archivieren.

Ich hatte qik.com schon fast vergessen, als diese Woche eine Mail von Skype reinkletterte, die Qik offenbar gekauft hatten:

We’re constantly looking for ways to deliver the best possible experience for our customers. Sometimes this means we need to retire products in favour of building even better ones.
So, on 30 April 2014 we’ll be retiring Qik.com and all associated Qik smartphone and desktop apps

Ach ja, dachte ich. Mit Qik hatte ich doch mal den legendären „Und alle so yeaahh“-Flashmob live ins Netz gestreamt. Knapp fünf Jahre ist das her. Damals noch mit einem gejailbreakten iPhone 3G. Videolivestreaming vom Smartphone war damals™ noch Raketentechnik. Oder so. Bezeichnend, dass in meinem Blogpost dazu weder das Bild von @spreeblick auf einem Plastikstuhl noch das eingebettete Qik-Video erhalten geblieben sind. So schnell vergisst das Netz aber nicht, bei YouTube gab’s zum Glück schon am selben Abend private Sicherheitskopien meines Videos, die dort auch zum Teil je eine halbe Millionen Views bekommen haben.

Doch was ich bis vorgestern vergessen hatte: die 24 weiteren Lo-Fi-Wackelvideo-Livestream-Aufzeichnungen. Die Bum-Tschack-Wippe von @rockitbaby, wackelnde Bürsten auf unserer Waschmaschine in der vorletzten Wohnung und Fahrten durch den Nebel. Das alles noch bis 30. April diesen Jahres auf Qik zu sehen und dann für immer vergessen. Oder auch nicht. Eine schöne Exportfunktion gibt es nicht, die ganzen Metadaten müsste ich noch mal per Hand nachtragen, aber nach 20 Minuten konnte ich den ganzen Quatsch dann auf meinen bisher fast ungenutzten YouTube-Kanal schicken. (Und das UASY-Video auch zu Vimeo…) Damit das Internet es nicht ganz so einfach hat mit dem Vergessen.