Windelfrei + BabySignal = <3

Jeder Treffer ins Töpfchen ist eine Windel weniger, die gewaschen (oder gekauft) werden muss. Das Kind muss nicht im Nassen sitzen. Die Eltern freuen sich, das Kind, freut sich, die liebe Umwelt freut sich und lässt die Sonne noch heller scheinen und den Wind noch fröhlicher wehen. Oder so.

Das Thema Windeln loswerden ist für Eltern/Erziehende oft ein sehr großes. Vergleichbar vielleicht fast mit laufen oder sprechen lernen, um bei Elternthemen zu bleiben. Oder so spannend wie der Release eines neuen iPhones unter Apple-FanPeepz.

Beim zweiten Kind haben wir kurz vor dem ersten Geburtstag mit „TopfFit“ (=„Windelfrei“) begonnen. Und ich gebe ja grundsätzlich keine – ungefragten – Kinder-Erziehungs/-Pflege/-etc-Tipps, aber im Nachhinein denke ich dann doch mittlerweile:

Windeln? Bloss nicht damit anfangen.

Kommunikation und Timing

Ein Grund für uns, „das mit dem TopfFit“ zu versuchen, war die Tatsache, dass eigentlich schon direkt nach der Geburt sichtbar gewesen ist: das Kind macht nicht gerne in die Windel. Und eigentlich hat es auch immer schon vor dem Geschäftchen Bescheid „gesagt“. Das heißt, Inne gehalten, angestrengt geguckt, manchmal geweint; you name it.

Windelfrei heißt nämlich nicht – das habe ich in Gesprächen das ein oder andere Mal gehört – Konditionierung und Töpfchentraining. Ein Schlüssel zum freudigen Erfolg und der oben genannten strahlenden Sonne ist die Ausscheidungskommunikation. … Die wohl auch in der TopfFit-Theorie der erste Schritt zur Windelfreiheit und Trockenheit ist. Hier müsste ich noch mal die einschlägige Literatur konsultieren. Oder ihr googlet das. Kommunikation heißt für die Eltern hier vor allem: darauf achten, was das Kind macht, bevor es was macht und mitzuteilen, dass dies mitbekommen worden ist.

Ein paar Gedanken über das Timing zu verlieren, schadet auch nichts: morgens kurz nach dem Aufstehen oder nach dem Mittagsschläfchen ist bei uns erst mal Topfzeit. Und das klappt eigentlich immer.

BabySignal macht’s noch ein bisschen einfacher

Wie schon in meiner ersten Elternzeit, habe ich mich auch mit dem zweiten Nachwuchs zu einem BabySignal-Kurs angemeldet. Kinder haben dort – soweit das über lachende Gesichter interpretierbar ist – viel Spaß und hörende Kinder lernen schneller über Gebärden zu kommunizieren, als über Lautsprache. Mit etwa 13 1/2 Monaten, also schon nach den ersten Ausscheidungskommunikationsversuchen, begann der Kurs. Viel später als beim ersten Kind (mit ca. 7 Monate), aber dafür mit umso schnelleren Lernerfolg. Und neben Begriffen wie „Flugzeug“, (Licht) „an/aus“ oder „Musik“ sind sehr schnell auch die Gebärden für „Kaka“ und „Pipi“ ins kindliche Kommunikationsrepertoire aufgenommen worden. Und wenn auch die „Erfolgsquote“ nach jetzt (insgesamt) vier Monaten Topf-Fit sehr schwankend (kein bis ca. sechsmal am Tag „daneben“) ist, hat das Gebärden, die ganze Sache doch arg vereinfacht. Auch kleine Kinder halten erstmal ein, wenn sie müssen und kommunizieren dies. Mit zunehmenden Alter natürlich etwas länger. Und mit ein paar Gebärden lässt sich dann auch zurück kommunizieren: „Ja, warte kurz, ich hab’ verstanden, dass du musst, ich bau’ dir mal fix dein Klo auf.“

Helferlein

Was ich statt einem Riesensack Windeln unterwegs fast immer dabei habe ist unsere Potette Plus, ein praktisches kleines Klapptöpfchen, das entweder als Sitzverkleinerung für Toiletten oder aber mit Plastiktüte als Reisetopf verwendet werden kann. Super für unterwegs. Es ist übrigens ganz und gar nicht nötig, die Original-Tüten für fünf bis acht Euro pro Zehnerpack zu kaufen. Die kostenlosen Standardplastiktüten vom Gemüseladen oder Markt tun es auch. Zumindest wenn ein Mülleimer für das vollgemachte Säckchen in absehbarer Entfernung ist. Bloß Obacht vor Löchern! 😉

Wer wissen möchte, wie das in der Praxis aussieht, kann sich dieses schlimmes Pottete-Werbevideo ansehen.

Während es zu Hause dank pflegeleichtem Fußboden im Zweifelsfall eine Unterhose tut, finde ich für unterwegs für die Übergangszeit übrigens „Trainerhosen“ doch sehr praktisch. Wenn das Bescheidsagen nicht klappt. Dazu finde ich die Best Bottom Training Pants sehr chic, auch wenn sich bei einer von uns gerade eine Naht etwas löst.

tl;dr

Ich bin begeistert, wie gut das TopfFit-werden klappt, hänge weniger Windelwäsche auf und habe den Eindruck, dass die Windelfreiheit für’s Kind auch gut und richtig ist.

Noch Fragen? Gerne.

Das große Schnabeltassen Face-Off.
Trinklernbecher im Vergleich

Wasser war zumindest für unser Kind das erste, was es neben dem Stillen zu trinken war. Und während diese Entscheidung sehr einfach war, stellte sich doch die Frage: woraus trinken? … Einen guten Einstieg für alle Kinder, die dazu alt genug sind (ab ca. 5-6 Monaten) und für alle Eltern, die das Fläschchen überspringen wollen ist der Trinklernbecher eine gute Wahl. Und um die Entscheidung einfacher zu machen, welche Schnabeltasse denn in Frage kommt, gibt es hier einen Vergleichstest.

Schnabeltassen

Drei Becher der Marken Nuby, Avent und Nuk (im Bild von links nach rechts) haben wir ausprobiert und alle haben ihre Stärken und Schwächen.

Nuby Trinklernbecher tropffrei 240 ml

Das Prädikat “tropffrei” des Nuby schien sich in den ersten Wochen der Benutzung tatsächlich zu bewahrheiten. Allerdings ist jeder Trinklernbecher nur so lange tropffrei, wie das Kind es mitmacht. Mit dem (hier sehr weichen) Schnabel auf den Tisch geschlagen baden Tisch, Kind und Hochstuhl oft schnell in großen Pfützen. Auch mit den kleinsten Fingerchen lassen sich scheinbar recht ergiebige Wassermengen aus dem Schnabel herausquetschen.

(+) leicht, gut zu halten
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) sehr einfach zu reinigen
(-) macht Pfützen
(-) Griff nicht Fallsicher
(-) nach mehrfacher Benutzung lässt sich der Schnabel nicht mehr zwischen den Griffen zentrieren.
(-) Deckel hat keine Sicherheitslöcher {Erstickungsgefahr}
ca. 7,50 € | ausreichend.

AVENT Magic Becher 200 ml mit Griff

Der Avent ist mein persönlicher Favorit, auch wenn ich ihm insgesamt nur die Note “befriedigend” geben würde. Er ist in Praxis der einzige Becher, aus dem mit roher Kindergewalt kein Wasser verschüttet wird. – Es sei denn: er fällt auf dem Boden. Hierbei hat mehrfach der Griff den Drehverschluss aufgehebelt und den ganzen Inhalt verschüttet. Epic Fail! Auch beim Transport ein Risiko für mitgeführte Güter. Um so öfter der Avent benutzt wird, desto fester scheint sich jedoch der Deckel verschließen zu lassen. Mit dem Haken, dass sich die Schnabeltasse dann kaum noch aufdrehen lassen kann. Allerdings transportiere ich mittlerweile den Avent auch ohne Transportkappe (diese sind nämlich mittlerweile ALLE verloren gegangen) fast ohne Bedenken gemeinsam mit meinem Fotoapparat in einer Tasche.

(+) Ergonomisch
(+) zwei verschiedene Schnabelstärken
(+) schön
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) nicht zu große Wassermengen dank durchdachtem Ventil
(+) gut zentrierbar
(-) Verschluss wahlweise zu locker {undicht} oder zu fest {schwer zu öffnen}
(-) händisch nicht ganz einfach zu reinigen
ca. 6,50 € | befriedigend

First Choice Flasche 150 ml – mit Latex-Trinktülle

Die Schnabeltasse von Nuk ist vor allem eins nicht: für die Spülmaschine geeignet. Und das führt leider (zumindest bei mir) zur Abwertung. Da hilft auch die schönste Anpreisung der sonstigen Vorzüge in der Produktbeschreibung nichts:

Die angenehm weiche Trinktülle aus Latex und die ergonomisch geformten Griffe mit Anti-Rutsch-Noppen bieten Ihrem Schatz höchsten Komfort.

Zumal sich diese – wie alle anderen Trinklernbecher – auch mit der Hand nur mühsam reinigen lassen und eigentlich aus hygienischen Gründen auch ein separates Reinigungswerkzeug notwendig ist. Schade. Immerhin ist dies die günstigstes Produkt und für Menschen ohne Spülmaschine auf jeden Fall eine gute Alternative.

(+) recht tropfsicher
(+) klein, leicht, ergonomisch
(+) verschiedene Motive {Janosch, Winnie Poo…}
(+) stufenlos und extrem einfach justierbar
(-) nicht Spülmaschinen geeignet {K.O.-Kriterium}
(-) Griff fällt relativ leicht ab
(-) Transportkappe hält nicht sicher, kann unterwegs leicht auslaufen
ca. 5,00 € | ausreichend

Fazit

Ich bin trotz einiger Macken Fan von dem Aventis, werde aber bestimmt noch mal eine vierte und fünfte Marke ausprobieren. Denn alle drei Produkte sind weit weg von der Perfektion. Letztendlich ist bei uns leider bei jedem Trinklernbecher ein Sabberlatz nötig, denn das tropfsicherste Gerät nützt auch nur dann was, wenn es dem Kind nicht gerade Spaß macht alles wieder aus dem Mund laufen zu lassen.

Ausspucken ist das neue daneben tropfen.