#ichsammlefarbenfürdenwinter

Heute habe ich durch ein paar vergilbte Instagrambilder durchgeflipt, die ich in den letzten Jahren geknipst habe. Viele „ach ja!“- und „hach“-Erinnerungen motivierten mich dann als gleich heut’ noch ein bisschen mehr zu fotografieren. Außerdem bot die herbstliche Kulisse des Arboretum Ellernhoop beste Gelegenheit dazu. Und wie Frederick die Maus sammelte ich dabei gleich ein paar Farben für den Winter.

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Unsere kleine Kaffeebar

Für die kleinen Werkelprojekte in der Wohnung ist nie Zeit. Fast nie. Eine Ecke konnten wir endlich angehen und damit gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die vermüllte Müllecke verstecken, der Kaffeekultur einen kleinen Altar bauen und mehr Platz zum Kochen schaffen (wo vorher der Kaffeefuhrpark stand).

Das ganze mit 20€ für vier ausziehbare Tischbeine aus dem Baumarkt (die Hälfte der Ikea-Variante, die ich für meinen neuen Stehschreibtisch verwendet habe) und einem Stück aus einer uralten Tischplatte meiner Eltern, die sonst auf dem Müll gelandet wäre.

Vorher…

Nachher…

Kleines Glück mit wenig Aufwand.

12 von 12 (April 2014)

Ihr macht am 12. eines Monats ganz, ganz viele Fotos. Am schönsten ist es, wenn ihr euren Tagesablauf dokumentiert. Abends wählt ihr dann 12 Bilder aus und postet sie in eurem blog. […]

Die Idee, ist uralt, habe ich irgendwann bei @autark im Blog gesehen und die zentralste deutschsprachige Anlaufstelle ist wohl Draußen gibt’s nur Kännchen. Und ich wollt das auch schon immer mal ausprobieren. Voilà:

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The last sips of #thirdwavewichteln

Here I sit in the dark. Having my second to last cup of coffee from my Wichtel Laura Clark from Kansas. A really nice cup of coffee. Sweet blueberries, chocolate and a sprinkle of cherry coke. Seriously fun stuff. It’s a Yirgacheffe from Kaldi’s where Laura works as a barista.

Not only the coffee has been fantastic, but the whole #thirdwavewichteln experience, and for that I want to say thank you to @bosch, @lastguest_hh and @roitsch who startet this in some comments on Instagram.

Wichteln is the German word for the Christmas “game” Secret Santa. Originally you have a small box, everyone writes down her/his name on a slip of paper and puts it into the box. Then everyone takes out one slip of paper and thereby chooses a person. Now she/he is this person’s Secret Santa and has to get her/him a present. In times of the internets we want to do this digitally, so we created this page. The theme is coffee. Good coffee. Special coffee. Third Wave coffee. Thereby we want to support small producers and roasters that love coffee as much as we do.

I got to discover a lot about coffee while browsing the #thirdwavecoffee-hashtg on Instagram and twitter and the people and post’s behind that. Also #thirdwavecoffee started a series of coffee tastings and gatherings of which I had the pleasure to join one organised by Alex.

I am really looking forward for the next round of #thirdwavewichteln and in the mean time feel free to contact me for a peer to peer coffee swap. 🙂

Henning, welche Espressomaschine soll ich kaufen?

Irgendwer, möglicher Weise war ich es selbst, hat die Kaffeemaschine mal als beste Freundin des Menschen bezeichnet. Aus meinem Alltag möchte ich sie (in Form einer Siebträger-Espressomaschine) jedenfalls nicht mehr wegdenken. Auch wenn ich zunehmend häufig zum V60-Filter oder der AeroPress greife. Zur AeroPress hat Svenja eigentlich fast alles gesagt, zum V60 vielleicht später mehr.

Die langen Espressovollautomatenjahre sind vorbei. Vollautomaten sind praktisch und schnell. Andererseits auch reparaturanfällig und Wartungsintensiv. Der Las-Vegas-Modus meiner alten AEG-Cafamosa, bei der alle acht Kontrolllämpchen wild durcheinander blinkten war in meiner alten WG legendär. Außerdem überlässt ein Vollautomat den Kaffeebereitenden weniger Kontrolle über die Herstellung: Mahlgrad, Tamperdruck, (Wassertemperatur, Wasserdruck,) Wassermenge, Bezugszeit… (Auf die eingeklammerten Faktoren habe ich mit meiner Maschine auch kaum Einfluss.)

Die QuickMill 0820

Seit gut zwei Jahren nutze ich die QuickMill 0820 mit einer Graeff CM80 Kaffeemühle. Das war das Setup, dass ich nach tagelanger Recherche im Kaffee-Netz, Kaffeewiki und schließlich Konsultation von Espresso Tecnica in Altona als das passendste herausstellte. Kriterien waren damals:

  • deutlich weniger als 1.000€ ausgeben.
  • schneller Espressogenuss ohne lange Wartezeiten.

Die QuickMill 0820 (ab knapp 400€) hat einen Thermoblock mit zwei Temperaturbereichen (Dampf für Schaum und Heißwasser für Kaffee) verbaut. Also quasi einen Durchlauferhitzer, der in unter einer Minute betriebsbereit ist. Das ist vielleicht etwas stillos. Um 30 Minuten auf einen vorgeheizten Kupferkessel zu warten ist mein Espressodurst aber oft zu groß. Und bei 4-8 doppelte Espressi am Tag lohnt es sich kaum eine Maschine den ganzen Tag im Stand-by laufen zu lassen.

Espresso

Der Espresso wird sehr gut: tolle Crema, richtige Temperatur, gleichmäßige Extraktion und passable Konsistenz. Die Schwere und den festen Körper einer Barmaschine erreicht der Espresso kaum. Da ich aber in Wilhelmsburg bisher nirgendwo einen wirklich grandiosen Café-Espresso bekommen kann, ist dass das in der Regel das beste, was ich innerhalb von 20 Minuten bekommen kann.

Und das in zwei Minuten. Eine zum Vorheizen, und eine für die Zubereitung:

Cappuccino und so…

Es gibt wohl gefälligere Maschinen als die QuickMill 0820, mit etwas Übung lässt sich aber richtig schöner, feinporiger Schaum erzeugen. Bei i.d.R. maximal zwei Cappuccini am Tag gehe ich davon aus, dass zur Zeit ich selbst das Limit für perfekten Schaum ist. Und die Maschine nach oben noch Luft bietet. Das ist was ich so an einem guten Tag hinbekomme:

Schwankungen.

Kaffeemühle (Graef CM 80)

Mit der Graef CM 80 bin ich (nach auch gut zweieinhalb Jahren Benutzung) recht zu frieden. Sie mahlt flott, gleichmäßig, recht ruhig und die 25er-Stufen der Mahlgradeinstellung sind mir fein genug.

Die CM 80 und das sehr ähnliche Nachfolgemodell Graef CM 800 gibt’s für knapp über 100€ und ist imho wohl die Beste Mühle unter 250€. Der größte Nachteil: sie ist super hässlich. Unter dem Mahlwerk sammelt sich ein bisschen zu viel Kaffeemehl, was ich bei ca. acht Mahlvorgängen am Tag relativ vernachlässigenswert finde, da immer wieder frischer Kaffee nach rutscht. … Wobei … je länger ich darüber nachdenke. … Waaaah.

Regelmäßiges Reinigen ist bei jeder Mühle enorm wichtig, bei der CM 80 geht das recht flott. Das Wieder-Zusammensetzen hakt manchmal ein klitzekleines bisschen. Ich kann mir vorstellen, dass das bei höherpreisigen und noch besser verarbeiteten Mühlen etwas reibungsloser klappt.

Bei extrem öligen Kaffeesorten ist die Reinigung noch wichtiger, damit nix ranzig wird. Die CM 80 wird bei solchen Kaffeesorten übrigens ein wenig langsam.

Bei weniger als zwei Mahlvorgängen am Tag würde ich eher zur Handmühle greifen. Für weitere Kaffeesorten (in den Behälter der Mühle geht ja immer nur eine Sorte gleichzeitig rein) oder unterwegs habe ich seit Weihnachten neben der elektrischen und einer alten Holzmühle auch eine Hario Ceramic Slim im täglichen Einsatz. Sehr empfehlenswert. Mittlerweile finde ich aber fast die Porlex JP-30 Stainless Steel attraktiver. Die ist aus Stahl statt Plastik und passt unterwegs in die AeroPress.

Espressomaschinen: Alternativen

Eine der attraktivsten Alternativen wäre wohl die Rancilio Miss Silva, die auch im (ohnehin sehr hörenswerten) CRE zu Kaffee empfohlen wird. Als größter Nachteil wird hier öfters die „große Hysterese des Brühthermostaten“ genannt, sprich, die Kesseltemperatur wird beim Umschalten von Schäumen auf Brühen nicht schnell genug abgesenkt, bzw. heizt in umgekehrte Richtung nicht schnell genug auf. Ein Problem, dass viele Einkreisige Maschinen zu haben scheinen. Einige Modelle der Miss Siva haben zudem 110°C-Thermostate eingebaut, wodurch die Gefahr recht hoch ist, den Kaffee beim Brühen zu verbrennen. Als beliebtes Work-Around scheint wohl das Temperatursurfen oder das Nachrüsten eines PID (proportional–integral–derivative) controller zu sein. Auf beides hätte ich nur bedingt Lust.

Für etwa 250€ ist die Gaggia Classic Coffee erhältlich, die sicher auch eine gute Wahl ist, insbesondere, wenn nur Espresso kredenzt werden soll. Die Dampflanze der Classic Coffee ist extrem kurz und daher schlecht zu benutzen. Baslter_\innen werden mit einer nachgerüsteten Dampflanze (und ggf. mit einem PID-Mod) bestimmt sehr glücklich.

Einen schönen Überblick über „beliebte Einkreiser“ und „beliebte Zweikreiser“ (also Espressomaschinen mit einem bzw. zwei Heizkreisläufen) gibt es im grandiosen KaffeeWiki.

Wer noch mehr Geld für die Kaffeebereitung übrig hat sollte sich in jedem Fall bei den zweikreisigen Maschinen umsehen. Meine Eltern sind mit ihrer Bezzera BZ10 sehr glücklich (Foto oben). Auch einen netten Eindruck machen die ECM Mechanik III und die B.F.C. Ela.

Hi Freaks, look at me. Ich schreibe Sätze in den Wind.

Tocotronic über Privilegien, Heteronormativität, Kritik, Selbstkritik. Über dich. Und mich:

Ich war widerstrebend, doch es blieb an mir kleben, als hätte es einer an mir festgemacht. Ich bin ein weißer, heterosexueller Mann. Das Glück hat mich verfolgt, im Keller wartet schon die Version, die mich dann ersetzt, wenn man sie wachsen lässt. Ich glaube, ich kann’s erst jetzt versteh’n, wir müssen durch den Spiegel geh’n. Harmonie ist eine Strategie. Alles ist zum Speih’n. Die Ausbeutung des Menschen erreicht eine neue Qualität. Drei Schritte nur vom Abgrund entfernt.

Ich weiß nicht, warum ich euch so hasse! Ich bin nur einer von euch. Ihr habt mir viel zu oft, auf die Schultern geklopft. Befreit mich von der Barbarei, ersetzt den Fetisch Fantasie.

Fuck it all, wie soll es weitergeh’n? Sage es mir, ist es wahr, was man sich erzählt? Das sind keine Rätsel, das ist offensichtlich. Eins zu eins ist jetzt vorbei.

Ich werde mich erfinden. Am Ende bin ich nur ich selbst. Jeden Morgen, jede Nacht. Mein Ruin, das ist zu letzt, etwas was gewachsen ist.
Ein Zusammenbruch, ein Fall. Bitte füll mich auf, ich habe keine Eigenschaften. Ich werde neue Kleider brauchen.

Das hier ist kein Wörterbuch. Das ist nur ein Protokoll. Niemand wird beschuldigt, keine Meinung wird gesagt. Wer schlechtes denkt, der schweigt. Ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss.

(Zitatcollage aus verschiedenen Tocotronicsongs der letzten 20 Jahre.)

Liebe Tocotronic, danke für das schöne Album. Bis nachher, euer Henning.

> Hey hey, jetzt bin ich alt!

Tocotronic macht Musik, die mitwächst. Und mit altert. Oder reift. Dirks Haar ist schon grauer als meins. Aber das passt schon.

Ich bin ein wenig zu musikungebildet, um mich über wiederholende Akkordabfolgen zu beschweren. So langsam bin ich auch distiktionskritisch genug, um popkulturelle Referenzen in den Texten zu schmähen oder Wortwitze zu verurteilen. Mir gefällt „Wie wir leben wollen“ auf Anhieb. Das war bei den letzten Tocotronicalben ein wenig anders. Vielleicht, weil die Erwartungshaltung sich geändert hat? Oder hängt’s am Älterwerden?

Die Berliner Triologie ist abgeschlossen. Das neue Album ist stilistisch aber noch sehr nahe daran. Oder bilde ich mir das ein?

Egal. Mein erstes Tocotronickonzert sah ich 1999 zur K.O.O.K.-Vorstellung im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Im Sitzen. Das hat mich irritiert und ich stand auf und tanzte. In einer Stunde sitze ich im Thalia und höre mir Tocotronic an. Vielleicht bleibe ich sitzen. Ich bin müde. Aber freue mich.

Viele Grüße aus der S-Bahn. Mit Sitzplatz.

Wo ich 2012 sonst noch gebloggt habe…

Applejack versucht zu tippen (schwierig mit Hufen)

Zehn Blogpost auf diesem Blog schrieb ich (ohne diesen) in 2012). Unter anderen auch über zerfasernde Netzidentitäten und das passt, denn das was ich so gebloggt habe landete im seltensten Fall hier. Anderes ist hier veröffentlicht:

Also 308 Posts. Mit diesem hier. Puh.

Mein Vorsatz für nächstes Jahr? 10% mehr laufen, 10% mehr Kuchen futtern. Muss ja alles in Balance bleiben. Und außerdem: alles 20% cooler.