> Hey hey, jetzt bin ich alt!
Tocotronic macht Musik, die mitwächst. Und mit altert. Oder reift. Dirks Haar ist schon grauer als meins. Aber das passt schon.
Ich bin ein wenig zu musikungebildet, um mich über wiederholende Akkordabfolgen zu beschweren. So langsam bin ich auch distiktionskritisch genug, um popkulturelle Referenzen in den Texten zu schmähen oder Wortwitze zu verurteilen. Mir gefällt „Wie wir leben wollen“ auf Anhieb. Das war bei den letzten Tocotronicalben ein wenig anders. Vielleicht, weil die Erwartungshaltung sich geändert hat? Oder hängt’s am Älterwerden?
Die Berliner Triologie ist abgeschlossen. Das neue Album ist stilistisch aber noch sehr nahe daran. Oder bilde ich mir das ein?
Egal. Mein erstes Tocotronickonzert sah ich 1999 zur K.O.O.K.-Vorstellung im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Im Sitzen. Das hat mich irritiert und ich stand auf und tanzte. In einer Stunde sitze ich im Thalia und höre mir Tocotronic an. Vielleicht bleibe ich sitzen. Ich bin müde. Aber freue mich.
Viele Grüße aus der S-Bahn. Mit Sitzplatz.