Ich habe 24 Stunden ohne Internet verbracht. Es war unglaublich. Was um 13:26 Uhr passiert ist, werdet ihr niemals erraten!

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Neulich überlegte ich, wie es wäre einen Tag lang auf’s Internet zu verzichten. So komplett. Einen ganzen Tag. 24 Stunden. Und gestern habe ich es getan. Verrückt!

Samstag, 01:24 Uhr: Sitze auf dem Klo, putze mir die Zähne, höre einen Podcast, checke kurz noch Twitter, Facebook und Instagram und spiele eine letzte Partie „Threes“ auf dem iPhone. Und noch eine

Samstag, 02:05 Uhr: gehe schlafen. Und offline!

Samstag, 06:35 Uhr: Kinder wecken mich, haben hunger. Ich bereite ein erstes Frühstück für uns fünf. Geht viel schneller ohne, die nächtliche Twitter-Timeline nachzulesen.

Samstag, 08:52 Uhr:* Wir sind auf dem Wilhelmsburger Wochenmarkt. Ich treffe den Mayor am Gemüsestand. Und checke selbst nicht ein!

Samstag, 10:10 Uhr: Zweitfrühstück zu fünft. Ich kredenze ein phantastisches Omelett mit Speck und Paprika. Es landet nicht auf Instagram.

Samstag, 11:43 Uhr: Wir bauen lustige Sachen aus Lego. Ich mache keine lustigen Fotos fürs Netz davon.

Samstag, 14:02 Uhr: Klo. Ich beantworte keine Arbeitsmails.

Samstag, 14:45 Uhr: Spätes Mittagessen. Der Grünkohl ist gut durchgezogen. Ich denke „Omnomnom“ und denke mir einen Tweet aus, den ich nicht schreibe.

Samstag, 16:58 Uhr: Mit den beiden Großen backe ich Lebkuchen für ein Lebkuchenhaus. Ich stelle den Timer. Ohne Siri!

Samstag, 17:20 Uhr: Koche meinen fünften Kaffee. Twittere nicht darüber. Und Facebook wird’s auch erstmal nicht erfahren.

Samstag, 20:30 Uhr: Alle Kinder schlafen. Ich sitze noch etwas neben den Betten und gucke sie an. Und gucke nicht auf mein Telefon.

Samstag, 20:41 Uhr: Ein gemütlicher Abend beginnt. U.a. mit Doctor Who s08e11, ungetwittert.

Samstag, 23:20 Uhr: Ich gehe schlafen. Früher als sonst. Der Tag war irgendwie ziemlich entspannt. Ich werde das nächsten Samstag noch mal probieren.

*) Die meisten Zeiten sind vollkommen willkürlich geschätzt. Ich habe ja nicht ständig auf’s Telefon geguckt. Daher habe ich selbst auch keinen blassen Schimmer, was ich um 13:26 Uhr gerade tat.

My bicycle. And my saddle. <3

My bicycle (and a brick wall)

It’s one of these under appreciated everyday items. My good old bicycle. And when I say old, I mean old. At least relatively. I think my parents bought this for me in 1994 or 1995, when I was 14/15 years old. So this bike has been for me for more than half of my life. Well, some parts of it are that old. The bicycle is one of the few (more ore less technically complex) things, which I am able to repair. And I repaired it a lot and changed most of this parts, by now. The frame broke in 2001, but since its producer Fahrradmanufaktur gave ten years of warranty, I got a spare frame and transferred everything from the old frame to the new one.

Rims, handlebar, rear sprockets, low riders, pannier rack, lamps, kickstand, … about everything broke once or more times. Dozens of brake pads, gear and brake cables, tires got replaced. Splash guards, pedals, bottle holders and reflectors from other abandoned bikes got reused. Cork bar tape and bicycle chains got battered and renewed. And of course I didn’t buy a kiddy seat before 2008, when our first child turned one year.

So what’s left from my original bicycle?

The sun tour gear and brake lever are original, so is the crank and the Abus lock. And one thing I really love, and which I did never think would last 20 years: my Brooks bicycle saddle. It took a thousand kilometers to make it comfy, and I blame it for destroying dozens of jeans through out the years. But I wouldn’t trade it for a thing.

I often dreamt of buying a new bike. But always resisted. I had five or six Macs since I got my current bike. I bought about ten phones since 1998. I even owned three cars by now. My bike is one of the last remaining non-disposable articles I own. And I think I’ll stick to it for a while.

Unsere kleine Kaffeebar

Für die kleinen Werkelprojekte in der Wohnung ist nie Zeit. Fast nie. Eine Ecke konnten wir endlich angehen und damit gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die vermüllte Müllecke verstecken, der Kaffeekultur einen kleinen Altar bauen und mehr Platz zum Kochen schaffen (wo vorher der Kaffeefuhrpark stand).

Das ganze mit 20€ für vier ausziehbare Tischbeine aus dem Baumarkt (die Hälfte der Ikea-Variante, die ich für meinen neuen Stehschreibtisch verwendet habe) und einem Stück aus einer uralten Tischplatte meiner Eltern, die sonst auf dem Müll gelandet wäre.

Vorher…

Nachher…

Kleines Glück mit wenig Aufwand.

Platz 666: Viel Spaß und ein paar kleine Krämpfe.

Meine Prognose war richtig.

Eine Zeit unter 2 Stunden wäre traumhaft, ist bei meiner derzeitigen Form wahrscheinlich aber nicht ganz realistisch.

Trotzdem bin ich extrem zufrieden. In 2:00:46 (Platz 666(!)) war ich deutlich schneller als vor fünf Jahren und wichtiger: ich habe mich nach dem Lauf viiiiiel besser gefühlt. Und das trotz Oberschenkelkrampf nach 18,5km. Diese verzogen sich glücklicher Weise nach 500m Gehen, einem Müsliriegel, ein paar Nüssen und einem Becher Wasser wieder. (Kuchen gab’s erst als alles vorbei war.)

Halbmarathon in Blankenese.
Hügel auf, hügel ab durch Blankenese

Familiensupport und überhaupt fröhliche Leute an der Strecke haben sehr beflügelt. Und motivierend war auch, immer wieder tendenziell leicht schnellere Läufer_innen zu suchen, und versuchen Schritt zu halten. „Klaus – running like a young god“ (stand jedenfalls auf dem T-Shirt) war ein guter Schrittmacher und schien ein 5’30-Tempomat eingebaut zu haben. Bis zum Oberschenkelkrampf war der Unbekannte – von dem ich nur die Rückseite kenne – fast zehn Kilometer lang eine solide Orientierungshilfe. Und Brockdorff Klang Labor in den Ohren half auch dabei das Tempo zu halten.

Am Abend kamen doch noch mal ordentlich Wadenkrämpfe. Die wurden zwar durch Massagen und rotes Tigerbalm (Pro-Tipp) sehr gelindert. Das muss aber in der Form nicht unbedingt noch einmal sein. Ich glaube, beim nächsten Mal mach ich mich noch mal ein bisschen schlauer über Ernährung vor, während und nach dem Laufen. Und das nächste Mal ist bestimmt nicht wieder erst in fünf Jahren. Bis dahin wird über Laufen und Kuchenfuttern dann im dezidierten Fachblog berichtet.

21,0975 km – alle fünf Jahre.

Irgendwie hat sich’s so ergeben. Alle fünf Jahre laufe ich einen Halbmarathon in Blankenese. Zum ersten mal 2003 mit meiner fitten Mutter, die mit 800-2.000 Kilometern im Jahr mal eben gut 2-4 mal so viel läuft wie ich und ein perfekter Pacemaker war. Und mit 1:53 Stunden war damals eine Zeit erreicht, die ich so schnell kaum wieder toppe. 2008 bin ich die selbe Strecke in 2:19 Stunden gelaufen. Meine Erinnerungen daran sind nicht so berauschend. Damals habe ich dazu festgehalten:

Als Bilanz bleiben vier blaue Zehen, drei kleine Blasen, zwei lecker alkoholfreie Hefeweizen nach dem Ziel, ein Tag Kopfschmerzen und fast 3000 verbrannte Kalorien. Was mir Gedanken macht, war mein hoher Puls. Durchschnittlich 179 Schläge pro Minute scheinen mir doch recht hoch. Anfangs dachte ich noch “klar, die Aufregung”, denn ich startete bereits mit über 170, doch es wurde nicht weniger. Bei der letzten Steigung ging ich die Treppen mit 197 Herzschlägen hinauf. Locker ist was anderes.

Fünf Jahre nach dem Lauf ist fünf Jahre vor dem Lauf.

In den Jahren danach bin ich kaum noch gerannt. 2003 ging’s mir auch schon so. Am Tag nach dem Halbmarathonlauf hatte ich meine Laufschuhe für 12 Monate komplett an den Nagel gehangen. Ich hoffe, ich kriege das diesmal besser hin.

Noch zwei Wochen…

Im letzten Jahr bin ich im Schnitt ein Mal pro Woche gelaufen, bei den Halbmarathonvorbereitungen 2003 und 2008 waren es in den letzten Wochen drei wöchentliche Einheiten. In diesem Jahr habe ich mir für bis zu vier Läufe pro Woche zeitgenommen. Nicht zu letzt dank einem recht regelmäßigen abwechselnden Kinder-ins-Bett-bring-Rhytmus hat das auch meist ganz gut geklappt. Obwohl ich deutlich merke, dass ich vormittags viel besser in Form bin als nach dem Abendessen. Heute stand mit „110 Minuten langsam“ der längste Lauf an. Ich sollte es am 1. September in jedem Fall schaffen, schneller als 2008 zu sein. Eine Zeit unter 2 Stunden wäre traumhaft, ist bei meiner derzeitigen Form wahrscheinlich aber nicht ganz realistisch.

Ich bin ein bisschen froh, wenn der ganze Freizeitstress vorbei ist. Ein Lauf pro Woche (statt vier) setzt doch wieder mehr Zeit für Anderes frei. In eine totales Trainingsloch wie 2003 und 2008 werde ich aber hoffentlich nicht wieder fallen. Wahrscheinlich reichen auch schon ein paar Fußfotos von @macsquad oder der eine oder andere begeisterte Blogpost von @DrSmirk in meiner Twitter-Timeline, um die Post-Halbmarathon-Motivation wieder ein bisschen zu pushen.

Mehr als Halbmarathon muss für mich aber erstmal nicht sein. Es sei denn, irgendwer schenkt mir ’n Flugticket nach Grönland. Das wär’ noch mal ‘n Ansporn.

Urlaubstagebuchsketchnotes aus Usedom

Als ich das letzte Mal Urlaubstagebuch geführt habe, war ich so etwa 14. Mit allen möglichen Schnickes, inklusive wann-bin-ich-ins-bett-gegangen-Diagramm, gefahrene Radkilometer und und akribische Statistiken über meine Boulespiele. Oberflächlich betrachtet relativ langweilig, wenn ich’s mir heute durchsehe und für Dritte wahrscheinlich unerträglich. Aber es tut was so’n Tagebuch tun soll: es triggert bestimmte Erinnerungen. Und darum, mit dem „Anker im Kopf“ (Ralf Appelt), Erinnerungen später wieder aus dem Schlaf des Vergessens zu wecken, geht’s ja auch bei Sketchnotes. Da ich diesen ohnehin schon verfallen bin: warum nicht auch im Urlaub?

Wir waren letzten Monat für knapp zwei Wochen auf Usedom (mein erster Campingplatz in Deutschland ever) und da hab ich das mal probiert.

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  • Es macht Spaß! Und ich konnte mich (fast) täglich dazu motivieren, was bei Text eher nicht der Fall gewesen wäre.
  • Die Kinder hatten Spaß dabei mitzuhelfen und Zeichnungen auszumalen oder Eigenes zu zeichnen. Dadurch war es auch ein schöner Anlass, noch mal zusammen darüber zu reden, was wir gemeinsam gemacht hatten.
  • Ich konnte noch mal ein bisschen üben, denn auch wenn’s beim Sketchnoting nicht ums schön-malen, sondern um praktische, schnelle, visuelle Notizen geht, tut’s ja nicht weh, wenn’s (irgendwann) auch mal noch netter wird.
  • Es hat auch ohne Akku auf dem Campingplatz hervorragend funktioniert.

Nächstes Mal würde ich vielleicht eher mehr „themenspezifische“ Sketchnotes (wie diese) als Tageszusammenfassungen machen und vielleicht auch mehr versuchen, Gedanken und Gefühle zu visualisieren als nur Erlebnisse, aber ganz bestimmt werde ich diesen Versuch wiederholen. Eine tolle Ergänzung zu Fotos – oder was ich auch viiiiiiel zu selten aufnehme: Sound-Schnipseln.

Urlaubstagebuchsketchnotes aus Usedom
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What we learned while camping…

We went to the East German peninsula Usedom for a ten day vacation. Actually, we’ll leave tomorrow. And since I got all kinds of pens and a paper notebook in my bag, I spontaneously decided to do some visual note taking for our vacation days. And instead writing a diary every day, I sat down and took some sketchnotes for each day.

And besides that I started some more general sketchnotes for me to remember certain stuff. Like this one on the art of packing the right gear for a camping trip. Although I spent approximately a 1/12 of my life in tents, I still tend to forget, what’s useful to pack. Maybe this helps me:

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Windelfrei + BabySignal = <3

Jeder Treffer ins Töpfchen ist eine Windel weniger, die gewaschen (oder gekauft) werden muss. Das Kind muss nicht im Nassen sitzen. Die Eltern freuen sich, das Kind, freut sich, die liebe Umwelt freut sich und lässt die Sonne noch heller scheinen und den Wind noch fröhlicher wehen. Oder so.

Das Thema Windeln loswerden ist für Eltern/Erziehende oft ein sehr großes. Vergleichbar vielleicht fast mit laufen oder sprechen lernen, um bei Elternthemen zu bleiben. Oder so spannend wie der Release eines neuen iPhones unter Apple-FanPeepz.

Beim zweiten Kind haben wir kurz vor dem ersten Geburtstag mit „TopfFit“ (=„Windelfrei“) begonnen. Und ich gebe ja grundsätzlich keine – ungefragten – Kinder-Erziehungs/-Pflege/-etc-Tipps, aber im Nachhinein denke ich dann doch mittlerweile:

Windeln? Bloss nicht damit anfangen.

Kommunikation und Timing

Ein Grund für uns, „das mit dem TopfFit“ zu versuchen, war die Tatsache, dass eigentlich schon direkt nach der Geburt sichtbar gewesen ist: das Kind macht nicht gerne in die Windel. Und eigentlich hat es auch immer schon vor dem Geschäftchen Bescheid „gesagt“. Das heißt, Inne gehalten, angestrengt geguckt, manchmal geweint; you name it.

Windelfrei heißt nämlich nicht – das habe ich in Gesprächen das ein oder andere Mal gehört – Konditionierung und Töpfchentraining. Ein Schlüssel zum freudigen Erfolg und der oben genannten strahlenden Sonne ist die Ausscheidungskommunikation. … Die wohl auch in der TopfFit-Theorie der erste Schritt zur Windelfreiheit und Trockenheit ist. Hier müsste ich noch mal die einschlägige Literatur konsultieren. Oder ihr googlet das. Kommunikation heißt für die Eltern hier vor allem: darauf achten, was das Kind macht, bevor es was macht und mitzuteilen, dass dies mitbekommen worden ist.

Ein paar Gedanken über das Timing zu verlieren, schadet auch nichts: morgens kurz nach dem Aufstehen oder nach dem Mittagsschläfchen ist bei uns erst mal Topfzeit. Und das klappt eigentlich immer.

BabySignal macht’s noch ein bisschen einfacher

Wie schon in meiner ersten Elternzeit, habe ich mich auch mit dem zweiten Nachwuchs zu einem BabySignal-Kurs angemeldet. Kinder haben dort – soweit das über lachende Gesichter interpretierbar ist – viel Spaß und hörende Kinder lernen schneller über Gebärden zu kommunizieren, als über Lautsprache. Mit etwa 13 1/2 Monaten, also schon nach den ersten Ausscheidungskommunikationsversuchen, begann der Kurs. Viel später als beim ersten Kind (mit ca. 7 Monate), aber dafür mit umso schnelleren Lernerfolg. Und neben Begriffen wie „Flugzeug“, (Licht) „an/aus“ oder „Musik“ sind sehr schnell auch die Gebärden für „Kaka“ und „Pipi“ ins kindliche Kommunikationsrepertoire aufgenommen worden. Und wenn auch die „Erfolgsquote“ nach jetzt (insgesamt) vier Monaten Topf-Fit sehr schwankend (kein bis ca. sechsmal am Tag „daneben“) ist, hat das Gebärden, die ganze Sache doch arg vereinfacht. Auch kleine Kinder halten erstmal ein, wenn sie müssen und kommunizieren dies. Mit zunehmenden Alter natürlich etwas länger. Und mit ein paar Gebärden lässt sich dann auch zurück kommunizieren: „Ja, warte kurz, ich hab’ verstanden, dass du musst, ich bau’ dir mal fix dein Klo auf.“

Helferlein

Was ich statt einem Riesensack Windeln unterwegs fast immer dabei habe ist unsere Potette Plus, ein praktisches kleines Klapptöpfchen, das entweder als Sitzverkleinerung für Toiletten oder aber mit Plastiktüte als Reisetopf verwendet werden kann. Super für unterwegs. Es ist übrigens ganz und gar nicht nötig, die Original-Tüten für fünf bis acht Euro pro Zehnerpack zu kaufen. Die kostenlosen Standardplastiktüten vom Gemüseladen oder Markt tun es auch. Zumindest wenn ein Mülleimer für das vollgemachte Säckchen in absehbarer Entfernung ist. Bloß Obacht vor Löchern! 😉

Wer wissen möchte, wie das in der Praxis aussieht, kann sich dieses schlimmes Pottete-Werbevideo ansehen.

Während es zu Hause dank pflegeleichtem Fußboden im Zweifelsfall eine Unterhose tut, finde ich für unterwegs für die Übergangszeit übrigens „Trainerhosen“ doch sehr praktisch. Wenn das Bescheidsagen nicht klappt. Dazu finde ich die Best Bottom Training Pants sehr chic, auch wenn sich bei einer von uns gerade eine Naht etwas löst.

tl;dr

Ich bin begeistert, wie gut das TopfFit-werden klappt, hänge weniger Windelwäsche auf und habe den Eindruck, dass die Windelfreiheit für’s Kind auch gut und richtig ist.

Noch Fragen? Gerne.