Hi Freaks, look at me. Ich schreibe Sätze in den Wind.

Tocotronic über Privilegien, Heteronormativität, Kritik, Selbstkritik. Über dich. Und mich:

Ich war widerstrebend, doch es blieb an mir kleben, als hätte es einer an mir festgemacht. Ich bin ein weißer, heterosexueller Mann. Das Glück hat mich verfolgt, im Keller wartet schon die Version, die mich dann ersetzt, wenn man sie wachsen lässt. Ich glaube, ich kann’s erst jetzt versteh’n, wir müssen durch den Spiegel geh’n. Harmonie ist eine Strategie. Alles ist zum Speih’n. Die Ausbeutung des Menschen erreicht eine neue Qualität. Drei Schritte nur vom Abgrund entfernt.

Ich weiß nicht, warum ich euch so hasse! Ich bin nur einer von euch. Ihr habt mir viel zu oft, auf die Schultern geklopft. Befreit mich von der Barbarei, ersetzt den Fetisch Fantasie.

Fuck it all, wie soll es weitergeh’n? Sage es mir, ist es wahr, was man sich erzählt? Das sind keine Rätsel, das ist offensichtlich. Eins zu eins ist jetzt vorbei.

Ich werde mich erfinden. Am Ende bin ich nur ich selbst. Jeden Morgen, jede Nacht. Mein Ruin, das ist zu letzt, etwas was gewachsen ist.
Ein Zusammenbruch, ein Fall. Bitte füll mich auf, ich habe keine Eigenschaften. Ich werde neue Kleider brauchen.

Das hier ist kein Wörterbuch. Das ist nur ein Protokoll. Niemand wird beschuldigt, keine Meinung wird gesagt. Wer schlechtes denkt, der schweigt. Ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss.

(Zitatcollage aus verschiedenen Tocotronicsongs der letzten 20 Jahre.)