Wohin mit interessanten Twitter-Links?

Twitter ist für viele nicht nur ein großer Spaß, sondern auch eine wichtige Nachrichten- und Informationsquelle. Vielleicht nicht unbedingt wegen der 140-Zeichen-Nachrichten, oftmals aber aufgrund der dort von anderen geposteten Links. Das Follower-Prinzip legt es nahe: Ich folge Menschen (und einigen wenigen Bots) bei Twitter, die mich interessieren und deren Gedanken, Nachrichten und Links mich interessieren. Spannende, neue oder lustige Sachen retweete oder fave ich. RT ist dabei logischer Weise das Mittel der Wahl, wenn ich Inhalte weiterverbreiten möchte, Favs dienen für mich für a) anerkennendes Lob und b) als “Lesezeichen” für gute Ideen oder (häufiger) – zumindest vermeintlich – interessante Links.

@echofon @tweetie a delicious integration would be a killer feature. (to save links from tweets)
Dieses 'Problem' sollte sich bald erledigt haben…

Schon lange habe ich mir eine delicious-Integration für die Twitter-Clients meiner Wahl (echofon und tweetie). Immerhin unterstützen beide instapaper, bzw. readitlater, zwei Dienste mit denen Webseiten, bzw. die Links zu diesen auf eine persönliche “Ach-das-lese-ich-später-mal-irgendwann-Liste” geschickt werden. Diese eignet sich aber auch wirklich nur dazu gut, zum dauerhaften speichern von Links gibt es für mich zum Social-Bookmark-Service delicious.com absolut keine Alternative, da ich hier universell erreichbar, nach tags/Schlagworten sortierbar und wahlweise privat oder öffentlich alle Links speichern kann, auf die ich irgendwann noch mal zugreifen möchte: Bandwebseiten, lesenswerte Blogbeiträge, Zeitungsartikel, Rezepte, Videos und allerlei anderes privates wie berufliches Referenzmaterial.

Eine wirklich praktische Lösung, um Links aus Twitter bei delicious zu speichern bietet nun packrati.us, ein Webdienst, auf den ich dank Michael in einem Link bei Twitter (sic!) gestoßen bin. Nach einem kurzen Anmeldeprozess bietet packrati.us die Möglichkeit entweder alle Links in (eigenen) Tweets oder ausgewählte (mit einem bestimmten Hashtag; in meinem Fall z.B. #dbm) automatisch bei im eigenen delicious-Account zu speichern. Normalerweise möchte ich aber eher die Links aus Tweets von Leuten denen ich folge bookmarken. Hier hilft ein einfacher Fav oder der Umweg über das retweeten.

So beschreibt pacrati.us sich selbst:

This site provides a simple bookmarking service. We follow your twitter feed, and whenever a status you tweet or re-tweet contains URLs, we add them to your delicious.com bookmarks. Optionally, bookmark URLs in @replies to you, and in tweets you mark as Favorites.

Let the packrat keep track of the URLs you share. You don’t want to post them in multiple places. Just tweet the URLs that interest you, and Ratius T. Packrat will add them to your delicious.com bookmarks for you. He’ll use any hashtags you include as tags for your bookmark and include the full text of the tweet in the bookmark comments.

Eine weitere Option wäre sich einen weiteren Twitter-Account anzulegen, an den dann entsprechende Links per @-reply geschickt werden können. Sicher nicht die eleganteste Lösung, aber dann geeignet, wenn ihr nicht immer alle eure Follower mit jedem Bookmark nerven wollt und die Favs nicht zum bookmarken nutzen wollt.

In jedem Fall löst packrati.us für mich das Problem, wie ich schnell und dauerhaft interessante Links sichern kann zumal ich mir meine Favs dann doch selten wieder ansehe.

Meine delicious-Bookmarks: http://delicious.com/wake_up_with_hummus
Mein Twitter-Profil: http://twitter.com/plastikstuhl

Das große Schnabeltassen Face-Off.
Trinklernbecher im Vergleich

Wasser war zumindest für unser Kind das erste, was es neben dem Stillen zu trinken war. Und während diese Entscheidung sehr einfach war, stellte sich doch die Frage: woraus trinken? … Einen guten Einstieg für alle Kinder, die dazu alt genug sind (ab ca. 5-6 Monaten) und für alle Eltern, die das Fläschchen überspringen wollen ist der Trinklernbecher eine gute Wahl. Und um die Entscheidung einfacher zu machen, welche Schnabeltasse denn in Frage kommt, gibt es hier einen Vergleichstest.

Schnabeltassen

Drei Becher der Marken Nuby, Avent und Nuk (im Bild von links nach rechts) haben wir ausprobiert und alle haben ihre Stärken und Schwächen.

Nuby Trinklernbecher tropffrei 240 ml

Das Prädikat “tropffrei” des Nuby schien sich in den ersten Wochen der Benutzung tatsächlich zu bewahrheiten. Allerdings ist jeder Trinklernbecher nur so lange tropffrei, wie das Kind es mitmacht. Mit dem (hier sehr weichen) Schnabel auf den Tisch geschlagen baden Tisch, Kind und Hochstuhl oft schnell in großen Pfützen. Auch mit den kleinsten Fingerchen lassen sich scheinbar recht ergiebige Wassermengen aus dem Schnabel herausquetschen.

(+) leicht, gut zu halten
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) sehr einfach zu reinigen
(-) macht Pfützen
(-) Griff nicht Fallsicher
(-) nach mehrfacher Benutzung lässt sich der Schnabel nicht mehr zwischen den Griffen zentrieren.
(-) Deckel hat keine Sicherheitslöcher {Erstickungsgefahr}
ca. 7,50 € | ausreichend.

AVENT Magic Becher 200 ml mit Griff

Der Avent ist mein persönlicher Favorit, auch wenn ich ihm insgesamt nur die Note “befriedigend” geben würde. Er ist in Praxis der einzige Becher, aus dem mit roher Kindergewalt kein Wasser verschüttet wird. – Es sei denn: er fällt auf dem Boden. Hierbei hat mehrfach der Griff den Drehverschluss aufgehebelt und den ganzen Inhalt verschüttet. Epic Fail! Auch beim Transport ein Risiko für mitgeführte Güter. Um so öfter der Avent benutzt wird, desto fester scheint sich jedoch der Deckel verschließen zu lassen. Mit dem Haken, dass sich die Schnabeltasse dann kaum noch aufdrehen lassen kann. Allerdings transportiere ich mittlerweile den Avent auch ohne Transportkappe (diese sind nämlich mittlerweile ALLE verloren gegangen) fast ohne Bedenken gemeinsam mit meinem Fotoapparat in einer Tasche.

(+) Ergonomisch
(+) zwei verschiedene Schnabelstärken
(+) schön
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) nicht zu große Wassermengen dank durchdachtem Ventil
(+) gut zentrierbar
(-) Verschluss wahlweise zu locker {undicht} oder zu fest {schwer zu öffnen}
(-) händisch nicht ganz einfach zu reinigen
ca. 6,50 € | befriedigend

First Choice Flasche 150 ml – mit Latex-Trinktülle

Die Schnabeltasse von Nuk ist vor allem eins nicht: für die Spülmaschine geeignet. Und das führt leider (zumindest bei mir) zur Abwertung. Da hilft auch die schönste Anpreisung der sonstigen Vorzüge in der Produktbeschreibung nichts:

Die angenehm weiche Trinktülle aus Latex und die ergonomisch geformten Griffe mit Anti-Rutsch-Noppen bieten Ihrem Schatz höchsten Komfort.

Zumal sich diese – wie alle anderen Trinklernbecher – auch mit der Hand nur mühsam reinigen lassen und eigentlich aus hygienischen Gründen auch ein separates Reinigungswerkzeug notwendig ist. Schade. Immerhin ist dies die günstigstes Produkt und für Menschen ohne Spülmaschine auf jeden Fall eine gute Alternative.

(+) recht tropfsicher
(+) klein, leicht, ergonomisch
(+) verschiedene Motive {Janosch, Winnie Poo…}
(+) stufenlos und extrem einfach justierbar
(-) nicht Spülmaschinen geeignet {K.O.-Kriterium}
(-) Griff fällt relativ leicht ab
(-) Transportkappe hält nicht sicher, kann unterwegs leicht auslaufen
ca. 5,00 € | ausreichend

Fazit

Ich bin trotz einiger Macken Fan von dem Aventis, werde aber bestimmt noch mal eine vierte und fünfte Marke ausprobieren. Denn alle drei Produkte sind weit weg von der Perfektion. Letztendlich ist bei uns leider bei jedem Trinklernbecher ein Sabberlatz nötig, denn das tropfsicherste Gerät nützt auch nur dann was, wenn es dem Kind nicht gerade Spaß macht alles wieder aus dem Mund laufen zu lassen.

Ausspucken ist das neue daneben tropfen.

tttp10 – Ten Topics Ten Photos 2010

Ralf Appelt hat eine schöne Idee für ein einjähriges Fotoprojekt. Unter dem Titel “Ten Topics Ten Photos” versucht er, im Verlauf des nächsten Jahres jeweils zehn Fotos zu zehn Themen zu machen.

Die Themen sollen sein:

  1. Black and White
  2. Macro
  3. Minimalism
  4. Faces
  5. Strangers
  6. Retro
  7. Nature
  8. Urban
  9. Food
  10. Freestyle

Einzige Rahmenbedingungen: Keine “Archivbilder”, je Thema 10 Bilder zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31. Dezember 2010. Es dürfen auch mehrere Bilder an einem Tag entstehen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand diesem kleinen Photoprojekt anschliessen würde. Als Tag für Twitter, Flickr und Co habe ich mir tttp10 ausgedacht.

Ich finde die Idee super und schließe mich gerne diesem Projekt an. Zehn Themen finde ich schon sehr ambitioniert. Aber ich habe mir jetzt schon mal ‘nen Spickzettel in OmniFocus (das GTD-Programm meines Vertrauens) gepackt, das hilft mir zumindest dabei, im Auge zu haben, welche Themen das Projekt umfasstt und wieviele Fotos ich jeweils gemacht habe. Ich hab ohnehin Lust, wieder mehr zu fotografieren. Und das ist ‘n schöner Anreiz. Auch wenn wohl das eine oder andere Lo-Res-iPhone-Schnappschüsschen dabei sein wird, um das Ziel “voll” zu bekommen.

Und um mein anderes Dauer-Foto-Projekt nicht noch weiter zu vernachlässigen Stecke ich mir noch ein privates Ziel: mindestens zehn Plastikstuhlfotos sollen dabei sein. Möglichst eines in jeder Kategorie.

BarCamping und Gender {in Hamburg und Umgebung}

Das BarCamp Hamburg (bchh09) ist gerade zu Ende und die Vorbereitungen zu zwei weiteren BarCamps in Hamburg und Umland sind schon mitten im Lauf. Nach dem EduCamp am 5. und 6. Februar 2010 an der Hamburger Universität (wo ich es hoffentlich auch mal auf ein Vorbereitungstreffen schaffe), wird vom 7. bis 9. Mai im ABC in Hüll das erste GenderCamp ever statt finden. Und der Besuch auf dem BarCamp Hamburg hat mich noch mehr in dem Eindruck gestärkt, dass dies nicht nur gut, sondern nötig ist. Und das nicht weil/obwohl der Andrang zur GenderCamp-Session, die Kathrin und ich sehr klein war. Das Diskursfeld Gender und BarCamps scheint nicht ganz neu zu sein. Zeniscalm (Vivian) hat sich schon im letzten Jahr damit auseinander gesetzt, “warum so wenig Frauen auf BarCamps” sind. Auch ein Frauen-BarCamp hat schon statt gefunden. Nina Theofel stellt fest:

Offensichtlich haben sich die wenigen Frauen, die den Weg zum Barcamp finden, bereits mit der Problematik Gendergap befasst, vielleicht weil viele von ihnen im IT-Bereich arbeiten und so tagtäglich damit konfrontiert sind.

Und auch jenseits von unterschiedlicher Repräsentanz innerhalb einer zweigeschlechtlichen Matrix und (zu Hauf gehörten) Mackersprüchen auf dem Hamburger BarCamp gibt es genug Themen für ein GenderCamp. Auf der Programm-Seite von GenderCamp.de sind bisher etwa folgende Sessions vorgeschlagen:

  • Geschlechtersensible/-kritische Jugendbildungsarbeit
  • Identitäten in Online Communities
  • ggf. LED-Throwies-Workshop
  • Gendern in der Schriftsprache (Innen, /innen, _innen, en und innen, etc.)

Das Thema Identitäten in Online Communities konnten wir übrigens auch auf dem bchh09 schon andiskutieren. So erfuhren wir von Oliver Ueberholz, CEO von Mixxt, dass unsere Anfrage, “Geschlecht” als binäre Zwangsangabe bei der Anmeldemaske zu entfernen, durchaus ernst genommen und ausführlich diskutiert wurde. Die Argumente dagegen waren ähnlich wie erwartet, aber uns wurde versprochen, dass das Thema bei Mixxt noch nicht vom Tisch sei. Was für das GenderCamp durchaus relevant ist, da zur Anmeldung in der GenderCamp-Community bei Mixxt bisher leider auch die binäre Einordnung als “Mann” oder “Frau” Pflichtangabe ist.

Bei den vielen interessanten Gesprächen am Rande des Hamburger BarCamps zwischen den Session wurde durchaus auch Interesse an dem Projekt gezeigt. Eine gute Anregung war dabei unter anderem, dass es wohl spannender gewesen wäre, auf dem bchh09 eine inhaltliche Session zum Thema Gender und Web 2.0 anzubieten, statt “nur” generell ein BarCamp vorzustellen, das sich (u.a.) diesem Thema widmet. Diesen Vorschlag werden wir wohl aufgreifen und zum EduCamp im Februar in die Tat umsetzen.

In jedem Fall empfand ich das bchh09 als eine nette Gelegenheit, Menschen, die bisher nur über Twitter oder ihre Blogs kannte mal analog zu treffen. Umso mehr freue ich mich auf das Vernetzungspotential des GenderCamps. Und ich bin mir sicher, dass dies für viele Leute ähnlich ist. Und bis dahin bleibt halt die virtuelle Vernetzung, etwa über Twitter, Mixxt und Facebook.

GenderCamp 2010 – Der Trailer from ABC Bildungs- und Tagungszentrum on Vimeo.

Finding my Fluffy Friend | iStopMotion-Experiment

Bei der ganzen medienpädagogischen Arbeit schaffe ich es doch viel zu selten, selbst mal ein paar Sachen auszuprobieren. Nun bin ich endlich mal dazu gekommen iStopMotion, eine Trickfilm-Software für Mac OS X, auszuprobieren. Das geht wirklich spielend einfach und macht sehr viel Spaß. Eigentlich ist die Software ziemlich selbst erklärend. Wer trotzdem ein Tutorial dazu sucht, findet dies im Medienpädagogik Praxis Blog. Es wäre übrigens mit der Software ein Leichtes, einzelne Bilder wieder zu löschen – z.B. die ab und zu reinblitzenden Hände – aber auf diese Weise ist das Making Of gleich im Hauptfilm mit eingebaut. Die Nachvertonung mit Smillas Stimme (aufgenommen mit iTalk auf dem iPhone) und die Titel sind übrigens mit FinalCut Express hinzugefügt worden. Zumindest ersteres sollte aber auch mit iStopMotion funktionieren.

Ich freue mich über Feedback.

Strategie für Wilhelmsburg: Abwertungskit

Nach kurzen Überlegungen, ob die Flussinsel was für uns ist, sind wir vor gut zwei Jahren nach Hamburg-Wilhemsburg gezogen. Und bisher gefällt es uns hier soweit ganz gut:

Es hat allerdings auch keine anderthalb Jahre gedauert, bis dann die erste Mieterhöhung ins Haus flatterte. Satte 19 Prozent und damit eine Anhöhung auf den Hamburger Mietenspiegel wollte der Bauverein, der erst kurz zuvor – mit Zustimmung der Mitglieder – preiswerten Wohnraum als Satzungsziel gestrichen hatte. Da sollten offenbar die Mieterhöhungen die gewünschte “Aufwertung” des Viertels vorwegnehmen. Nach starken Mieterprotesten (siehe auch hier) konnte zumindest eine übergangsweise Halbierung der Mieterhöhungen und eine Mietpreisgarantie bis 2012 erreicht werden. Die danach noch laufenden Gerichtsverfahren endeten in Vergleichen, so dass letztendlich nicht formal geklärt wurde, ob nun das Reiherstiegviertel eine “normale Wohnlage” ist (die eine Miete auf dem Mittelwert des Mietenspiegels formal rechtfertigt), oder nicht…

“Sie kennen das aus Wilhelmsburg: kaum läuft da einer mit Dreadlocks rum steigen die Mieten um ein Euro pro Quadratmeter…” .
(aus dem Video zum Abwertungskit, siehe unten)

Die Aktivist_innengruppe “Es regnet Kaviar” setzt dabei auf eine subversivere Strategie als etwa die gerichtliche Auseinandersetzung und empfiehlt den Einsatz von “Abwertungskits” zum Miete selber drücken. Wie das funktionieren soll erklärt das unten eingebettete Video.