Generation Multitouch – Apps für Kinder

Nachdem ich 2010 „übersprungen“ hatte, war ich nach 2009 wieder auf dem BarCamp Hamburg. Es war sehr nett, auch wenn es für mich wieder nur ein Light-Programm (ohne die bestimmt sehr netten Party- und Abend-Contents und ohne den Samstag) war. Aber allein für die von Magdalena Böttcher (@magdalenab) moderierte Session „Apps for kids“ hat sich’s gelohnt… Nach der „Leben mit Kind“-Session auf dem GenderCamp (dort zugegeben aus einer sehr viel umfassenderen Perspektive) , dass zweite Mal, dass ich mich auf einem BarCamp explizit mit dem Elternsein beschäftigt habe.

Neben einer kurzen Grundsatzdiskussion über die soziale Unerwünschtheit und das schlechte Gewissen, wenn man dem Kind das iPhone (hier und im weiteren auch +„/iPad/Android-Gerät/*“) und den technikpessimistischen Glauben, dass „sowas“ die Phantasie tötet war die Session vor allem ein großartiger und seltener Erfahrungsaustausch geekiger Eltern darüber, mit welchen Apps ihre Kinder (zwischen 5 Monaten und 5 Jahren) am liebsten spielen.

Glänzende Augen und Stolz beim Berichten darüber, wann die Kinder zum ersten Mal das iPhone unlocked haben, was für Fotos sie machen, wie sie ihre Apps finden und wie toll das jeweilige Kind X oder Y schon kann, konnten die wenigsten komplett unterdrücken, aber insgesamt war es wirklich einfach nur ein netter Austausch.

Keiner der anwesenden Eltern hatte für seine Kinder schon ein eigenes Touch-Device, aber fast alle schienen darüber schon mal nachgedacht zu haben. Zum Teil wurden aber schon ausrangierte iPod-Touches zur Seite gelegt oder für die exklusive Nutzung durch das Kind (bei Verwahrung durch die Eltern) reserviert.

Zur Zeitbegrenzung der Touch-Gerät Nutzung fand ich den Tipp eines anderen Vaters sehr nützlich: ein „neutrales Medium“ den Schluss der Nutzung markieren zu lassen, sprich zum Beispiel einen externen/analogen Wecker. Gerade sehr kleinen Kindern ist es sonst schwer vermittelbar, warum plötzlich das Spielen mit dem Gerät nicht mehr erlaubt ist.

Magdalena baut übrigens unter „Look Mommy“ gerade ein Portal zu Apps für Kinder auf. Den Claim „Raising the Multitouch Generation“ finde ich dabei sehr passend gegriffen.

Eine Sammlung der empfohlenen Apps findet sich im Etherpad-Protokoll der Session. Fett markiert sind dabei die, die Smilla, meine große Tochter (2,5) gerne nutzt. Da es am Rande des #bchh11 leider einige Etherpad-Pannen gab und zum Beispiel die Aufzeichnungen zur Edu-Session von Ralf Appelt (@ralfa) gab, dokumentiere ich das Protokoll hier noch einmal (leicht gekürzt):

Continue reading “Generation Multitouch – Apps für Kinder”

Vernetzte Chancen – „Web 2.0“ in der politischen (Jugend)Bildungsarbeit

Die Redaktion der Zeitschrift Außerschulische Bildung des Arbeitskreis deutsche Bildungsstätten (AdB) bat die Projektgruppe „Globalisierung und Medienkommunikation“, in der ich während meiner Erwerbsarbeitszeit mitarbeite, über einen Artikel zur Nutzung von „Web 2.0“ in der Bildungsarbeit. Und weil ich gerade nix besseres zu tun hatte, Und weil dies eine nette Gelegenheit war, sich Zeit zum Schreiben zu nehmen, übernahm ich diesen Part.

Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick auf das „Web 2.0“ und dessen Auswirkungen auf gesellschaftlichen Wandel und veränderte Lebenswelten. Neben den Chancen des netzgestützten Lernens für einen neuen Lernalltag und neue Erfahrungen sollen dabei konkrete Beispiele für Methoden und Werkzeuge des Web 2.0 in der politischen Bildung aufgezeigt werden. (… mehr

Der Artikel Vernetzte Chancen – „Web 2.0“ in der politischen (Jugend)Bildungsarbeit (.pdf)aus der AB2/2011 steht unter CC-by-sa 3.0 Lizenz.

In einem weiteren Artikel der selben Ausgabe skizziert Jöran Muuß-Merholz, wie digitale Werkzeuge genutzt werden können, um Präsenzveranstaltungen in der politischen Bildung pädagogisch sinnvoll zu bereichern.

Links zu meiner GTD-Session auf dem UrbanCamp Hamburg #uc11

Nett war’s auf dem UrbanCamp. Spannende Themen, anregende Gespräche und sympathische Leute. Eigentlich war ich hauptsächlich dort, um mit Unterstützung von Hermann von Creaclic zeitnah schnell und schmutzig ein paar Doku-Videos zu erstellen (das ABC war Medienpartner des UrbanCamps), doch blieb genug Zeit, in die eine oder andere Session hinein zu schnuppern und sogar noch einen eigenen Input zu meinen Erfahrungen mit Getting Things Done und OmniFocus zu halten. Den Screencast habe ich dummerweise ohne Ton aufgenommen. Doch wenigstens die in der Präsentation gezeigten Links und Textausschnitte möchte ich doch noch einmal für interessierte festhalten. Vielleicht nehme ich mir irgendwann noch mal die Zeit das Ganze ein wenig gründlicher zu dokumentieren.

Hier die grobe Gliederung meiner Session:
Continue reading “Links zu meiner GTD-Session auf dem UrbanCamp Hamburg #uc11”

BabySignal – Ein kurzer Erfahrungsbericht

{Qype-Review}

Der gemeinsame Besuch der Babysignal-Kurse mit meiner Tochter war eine der schönsten und nachhaltigsten Aktivitäten, die ich während meiner halbjährigen Elternzeit erlebt habe. Von Anfang an, haben wir beide hier sehr viel Spaß in einer netten Gruppe gehabt. Das Singen, spielen und „nebenbei“ lernen war jedes Mal mit der Vorfreude auf die nächste Kurswoche verbunden.

Bei „BabySignal“ lernen Kinder zwischen ca. 8 und 18 Monate (und deren Eltern) Begriffe aus der deutschen Gebärdensprache, die auch hörende Kinder sehr schnell lernen können und die zur gemeinsamen Kommunikation genutzt werden, bevor das Kind vokalisiert sprechen, bzw. kompliziertere Worte aussprechen kann. … Kinder lernen natürlich unterschiedlich schnell, aber bei uns hat sich schon nach kurzer Zeit ein erster „Lernerfolg“ eingestellt. „(Licht) an/aus“, „Ente“ und „Musik/Singen“ waren die ersten Vokabeln unserer Tochter. Und sie hat dabei nicht bloß auf Reize reagiert und Gebärden nachgeahmt sondern recht bald diese gezielt eingesetzt, z.B. um sich zu Wünschen, dass ihr etwas Vorgesungen wird.

Nach zwei Kursen mit insgesamt zwölf, bzw. zehn Terminen, denn zwei hatten wir leider verpasst (wir hätten diese kostenlos nachholen können, sind aber nicht dazu gekommen) ist es jetzt schon fast zwei Monate her, dass wir zum letzten mal dort waren. … Aber der Kurs wirkt noch immer nach: immer mehr zuvor nie genutzte Gebärden aus dem Kurs überraschen mich nach und nach. Plötzlich „Käse“ oder „Banane“ verlangt und nicht „nur“ „essen“… was dem Trial-and-Error hinsichtlich gut-du-schmeisst-alles-hin-was-ich-dir-gebe-also-versuche-ich-noch-mal-das-nächste-Lebensmittel etwas reduziert hat.

Eine häufige Kritik, die ich an dem Konzept gehört habe, ist der Vorwurf, gesellschaftlicher Erwartungs- und Leistungsdruck würde dadurch noch früher an Kinder weitergeben oder das „richtige“ Sprechenlernen würde dadurch verzögert werden. – Beides kann ich aus meiner persönlichen Sicht nicht bestätigen. Für uns war der Kurs vor allem eines: ein großer Spaß. Und er hat definitiv dazu beigetragen, dass wir viel mehr von einander mitbekommen und verstehen. Kinder bekommen eben viel schneller Ausdrucksmöglichkeiten, die auch dazu führen können, das weniger Frustration entsteht, wenn die Eltern nicht verstehen, was sie wollen. … Und ich habe bisher den Eindruck, dass zumindest unser Kind bei Worten, die es gebärden kann, motivierter ist zu versuchen, sie auch auszusprechen: „Nanane“, „heiiiiss“, „an“…

Gar nicht mehr wegzudenken aus unserem Tagesablauf sind auch die im Kurs kennengelernten Geschichten-/Gebärden-Lieder die sich z.B. perfekt in unser Abendritual eingeflochten haben. Ohne „Schmetterling“, „Frosch“ („Aha-aha!“) und „Bär“, geht das Kind nicht mehr ins Bett.

Der Kurs von Wiebke Gericke, die das Konzpt BabySignal entwickelt hat, findet in den Räumen des Movimental statt. Aber auch anderswo können diese Kurse besucht werden.

Mein Beitrag zu BabySignal Hamburg-Eppendorf – Ich bin dj_plastikstuhl – auf Qype

Einschlafen.

14 Monate ist Smilla jetzt alt. Und meine halbjährige Elternzeit ist morgen vorbei. Das ist verdammt traurig, denn es war eine Zeit voller wunderbarer Erlebnisse. Die kleinen Veränderungen, die unmittelbaren Auswirkungen dessen, was wohl Lern- und Entwicklungsschritte genannt wird und was damit an klitzekleinen aber großartigen Ereignissen verbunden war… das bleiben wohl die Erlebnisse, die sich mir am tiefsten eingeprägt haben und die am meisten Spaß gemacht haben. Das Lachen beim Versteckspielen unter einem Waschlappen; das giggelnde weggrabbeln in das „verbotene“ Arbeitszimmer; die „da! da! da! da!“-Rufe beim Zeigen auf Vögel, Autos, Bäume oder x-beliebige Gegenstände; das Gebärden von „ich-will-noch-mal-das-Guten-Morgen-Lied-aus-dem-Traumzauberbaum“ oder das Gesichtschneiden beim Kekswegwerfen… Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Aber spätestens, wenn Smilla aus ihrem Mittagsschlaf in der Tragehilfe auf meinem Bauch aufgewacht ist, müsste ich’s abbrechen und genau darüber wollte ich doch schnell bloggen. Über’s schlafen und einschlafen.

It’s all about: das Ritual. Bei jedem gesunden Misstrauen gegen jeden Erziehungsratgeber und gutgemeinten Tipp anderer Eltern hätte sich vielleicht ein Hinweis schon früher als praktisch und hilfreich erwiesen können: das Ritualisieren des Einschlafens. Während in den ersten Monaten sowas wie eine „funktionierende“ Schlaf-Routine kaum möglich war und Smilla meist erst schlief, wenn wir schlafen gingen setzte irgendwann die Gewöhnung ein, dass sie ohne Stillen nicht ins Bett wollte. Und wenn nur ich mit ihr zu Hause sein konnte hat sich das Einschlafen dann nach herzzerreißendem Geschrei und Weinen dann auch oft bis Mitternacht hingezogen. Es hat ein bisschen gedauert, bis Stillen oder ich–trage-dich-singend-bis-du-schläfst als alternative Gute-Nacht-Praktiken wieder funktioniert haben.

Ins-Bett-bringen ohne tragen hat bei mir nie gut funktioniert. Aber solange Smilla tragbar ist, stört mich das nicht. Ich bin guter Hoffnung, dass die Gewichtszunahme auch mit einem Einlassen auf Gute-Nacht-Geschichten verbunden ist. Wenn auch nicht schlagartig und nicht in einem direkten Zusammenhang zueinander. Aber Singen und in-den-Schlaf-wiegen habe ich auch sehr genossen. Die dabei spürbar und sichtbar wachsende Bereitschaft, vom Tag und dem Wachsein Abschied zu nehmen zu beobachten gehört ganz klar zu den schönsten dieser kleinen Erlebnisse der letzten Monate. Und dabei ist mir auch recht, wenn der Musikgeschmack und die Erwartungshaltung des Kindes fluktuiert. Monatelang war Naomi Shemers „Lu yehi“ das Einschlaflied der Wahl, bis durch den Baby-Signal-Kurs (eine absolute Empfehlung!) die Lust auf andere Lieder erweckt wurde, die sich Smilla mittlerweile gebärdend (vgl. S. 59) und zum Teil auch lautmalend („Haaaaaaaaaaaaa[llo]“ für das Begrüßungslied aus dem Kurs) konkret wünscht. Das Hinlegen ist dann wiederum eine ganz andere Geschichte, bei der ich Erlebnisse gemacht habe, die mich sehr mit denen dieses jungen Vaters verbinden.

Und erstaunlicher Weise entfaltet einer meiner Lieblings-Internet-Meme offenbar auf Smilla eine so beruhigende Wirkung, dass es als Ultima Ratio der Einschlaflieder dient: Edward Khils phantastisches Я очень рад, ведь я, наконец, возвращаюсь домой (aka Trololololo).

Sync me, if you can.
Das unerfüllte Versprechen der Wolke.

gesyncte Schneeleoparden
Ob privat oder dienstlich: auf irgendwelche Daten muss irgendwer irgendwann immer zurückgreifen. Doch funktioniert das immer zum richtigen Zeitpunkt? Oder liegt die benötigte Datei gerade auf der Falschen Platte, auf dem falschen Stick, ist der Kalendereintrag im Datennirvana verschwunden, der Kontakt wegsynchronisiert oder schlicht und einfach gerade kein Internetzugang vorhanden, um in der Wolke auf die entsprechenden Information zurück zugreifen?

Es gibt mindestens drei Wege, immer die richtigen Daten dabei zu haben:

  1. Alles ist auf einem Rechner und der wird immer mitgeschleppt.
  2. Alle Daten sind irgendwo auf einer Wolke im Netz gespeichert und der Zugriff darauf ist gewährleistet.
  3. Alle benutzten Geräte sind jederzeit synchronisiert und alle wichtigen Daten auf aktuellem Stand.

Die erste Variante ist wahrscheinlich die verlässlichste und ich habe ernsthaft schon darüber nachgedacht, meinen Desktop-Computer (iMac 5,1) gegen einen großen Bildschirm für mein Unibody-MacBook zu tauschen. Aber ein zweiter Computer kann nicht nur ein Backup für die Daten, sondern auch ein Hardware-Backup (im Falle eines größeren Defekts oder Diebstahl) darstellen. Außerdem mag ich meinen iMac und hab’ im MacBook kein FireWire. Also syncen.

Im Folgenden gehe ich auf Probleme und deren Lösungen ein, beim synchronisieren von:

  • Dokumenten
  • Kalendern
  • Kontakten
  • Dritt-Programm-Datenbanken (hier OmniFocus: für GTD)

Continue reading “Sync me, if you can.
Das unerfüllte Versprechen der Wolke.”

Wohin mit interessanten Twitter-Links?

Twitter ist für viele nicht nur ein großer Spaß, sondern auch eine wichtige Nachrichten- und Informationsquelle. Vielleicht nicht unbedingt wegen der 140-Zeichen-Nachrichten, oftmals aber aufgrund der dort von anderen geposteten Links. Das Follower-Prinzip legt es nahe: Ich folge Menschen (und einigen wenigen Bots) bei Twitter, die mich interessieren und deren Gedanken, Nachrichten und Links mich interessieren. Spannende, neue oder lustige Sachen retweete oder fave ich. RT ist dabei logischer Weise das Mittel der Wahl, wenn ich Inhalte weiterverbreiten möchte, Favs dienen für mich für a) anerkennendes Lob und b) als “Lesezeichen” für gute Ideen oder (häufiger) – zumindest vermeintlich – interessante Links.

@echofon @tweetie a delicious integration would be a killer feature. (to save links from tweets)
Dieses 'Problem' sollte sich bald erledigt haben…

Schon lange habe ich mir eine delicious-Integration für die Twitter-Clients meiner Wahl (echofon und tweetie). Immerhin unterstützen beide instapaper, bzw. readitlater, zwei Dienste mit denen Webseiten, bzw. die Links zu diesen auf eine persönliche “Ach-das-lese-ich-später-mal-irgendwann-Liste” geschickt werden. Diese eignet sich aber auch wirklich nur dazu gut, zum dauerhaften speichern von Links gibt es für mich zum Social-Bookmark-Service delicious.com absolut keine Alternative, da ich hier universell erreichbar, nach tags/Schlagworten sortierbar und wahlweise privat oder öffentlich alle Links speichern kann, auf die ich irgendwann noch mal zugreifen möchte: Bandwebseiten, lesenswerte Blogbeiträge, Zeitungsartikel, Rezepte, Videos und allerlei anderes privates wie berufliches Referenzmaterial.

Eine wirklich praktische Lösung, um Links aus Twitter bei delicious zu speichern bietet nun packrati.us, ein Webdienst, auf den ich dank Michael in einem Link bei Twitter (sic!) gestoßen bin. Nach einem kurzen Anmeldeprozess bietet packrati.us die Möglichkeit entweder alle Links in (eigenen) Tweets oder ausgewählte (mit einem bestimmten Hashtag; in meinem Fall z.B. #dbm) automatisch bei im eigenen delicious-Account zu speichern. Normalerweise möchte ich aber eher die Links aus Tweets von Leuten denen ich folge bookmarken. Hier hilft ein einfacher Fav oder der Umweg über das retweeten.

So beschreibt pacrati.us sich selbst:

This site provides a simple bookmarking service. We follow your twitter feed, and whenever a status you tweet or re-tweet contains URLs, we add them to your delicious.com bookmarks. Optionally, bookmark URLs in @replies to you, and in tweets you mark as Favorites.

Let the packrat keep track of the URLs you share. You don’t want to post them in multiple places. Just tweet the URLs that interest you, and Ratius T. Packrat will add them to your delicious.com bookmarks for you. He’ll use any hashtags you include as tags for your bookmark and include the full text of the tweet in the bookmark comments.

Eine weitere Option wäre sich einen weiteren Twitter-Account anzulegen, an den dann entsprechende Links per @-reply geschickt werden können. Sicher nicht die eleganteste Lösung, aber dann geeignet, wenn ihr nicht immer alle eure Follower mit jedem Bookmark nerven wollt und die Favs nicht zum bookmarken nutzen wollt.

In jedem Fall löst packrati.us für mich das Problem, wie ich schnell und dauerhaft interessante Links sichern kann zumal ich mir meine Favs dann doch selten wieder ansehe.

Meine delicious-Bookmarks: http://delicious.com/wake_up_with_hummus
Mein Twitter-Profil: http://twitter.com/plastikstuhl

Das große Schnabeltassen Face-Off.
Trinklernbecher im Vergleich

Wasser war zumindest für unser Kind das erste, was es neben dem Stillen zu trinken war. Und während diese Entscheidung sehr einfach war, stellte sich doch die Frage: woraus trinken? … Einen guten Einstieg für alle Kinder, die dazu alt genug sind (ab ca. 5-6 Monaten) und für alle Eltern, die das Fläschchen überspringen wollen ist der Trinklernbecher eine gute Wahl. Und um die Entscheidung einfacher zu machen, welche Schnabeltasse denn in Frage kommt, gibt es hier einen Vergleichstest.

Schnabeltassen

Drei Becher der Marken Nuby, Avent und Nuk (im Bild von links nach rechts) haben wir ausprobiert und alle haben ihre Stärken und Schwächen.

Nuby Trinklernbecher tropffrei 240 ml

Das Prädikat “tropffrei” des Nuby schien sich in den ersten Wochen der Benutzung tatsächlich zu bewahrheiten. Allerdings ist jeder Trinklernbecher nur so lange tropffrei, wie das Kind es mitmacht. Mit dem (hier sehr weichen) Schnabel auf den Tisch geschlagen baden Tisch, Kind und Hochstuhl oft schnell in großen Pfützen. Auch mit den kleinsten Fingerchen lassen sich scheinbar recht ergiebige Wassermengen aus dem Schnabel herausquetschen.

(+) leicht, gut zu halten
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) sehr einfach zu reinigen
(-) macht Pfützen
(-) Griff nicht Fallsicher
(-) nach mehrfacher Benutzung lässt sich der Schnabel nicht mehr zwischen den Griffen zentrieren.
(-) Deckel hat keine Sicherheitslöcher {Erstickungsgefahr}
ca. 7,50 € | ausreichend.

AVENT Magic Becher 200 ml mit Griff

Der Avent ist mein persönlicher Favorit, auch wenn ich ihm insgesamt nur die Note “befriedigend” geben würde. Er ist in Praxis der einzige Becher, aus dem mit roher Kindergewalt kein Wasser verschüttet wird. – Es sei denn: er fällt auf dem Boden. Hierbei hat mehrfach der Griff den Drehverschluss aufgehebelt und den ganzen Inhalt verschüttet. Epic Fail! Auch beim Transport ein Risiko für mitgeführte Güter. Um so öfter der Avent benutzt wird, desto fester scheint sich jedoch der Deckel verschließen zu lassen. Mit dem Haken, dass sich die Schnabeltasse dann kaum noch aufdrehen lassen kann. Allerdings transportiere ich mittlerweile den Avent auch ohne Transportkappe (diese sind nämlich mittlerweile ALLE verloren gegangen) fast ohne Bedenken gemeinsam mit meinem Fotoapparat in einer Tasche.

(+) Ergonomisch
(+) zwei verschiedene Schnabelstärken
(+) schön
(+) Spülmaschinen geeignet
(+) nicht zu große Wassermengen dank durchdachtem Ventil
(+) gut zentrierbar
(-) Verschluss wahlweise zu locker {undicht} oder zu fest {schwer zu öffnen}
(-) händisch nicht ganz einfach zu reinigen
ca. 6,50 € | befriedigend

First Choice Flasche 150 ml – mit Latex-Trinktülle

Die Schnabeltasse von Nuk ist vor allem eins nicht: für die Spülmaschine geeignet. Und das führt leider (zumindest bei mir) zur Abwertung. Da hilft auch die schönste Anpreisung der sonstigen Vorzüge in der Produktbeschreibung nichts:

Die angenehm weiche Trinktülle aus Latex und die ergonomisch geformten Griffe mit Anti-Rutsch-Noppen bieten Ihrem Schatz höchsten Komfort.

Zumal sich diese – wie alle anderen Trinklernbecher – auch mit der Hand nur mühsam reinigen lassen und eigentlich aus hygienischen Gründen auch ein separates Reinigungswerkzeug notwendig ist. Schade. Immerhin ist dies die günstigstes Produkt und für Menschen ohne Spülmaschine auf jeden Fall eine gute Alternative.

(+) recht tropfsicher
(+) klein, leicht, ergonomisch
(+) verschiedene Motive {Janosch, Winnie Poo…}
(+) stufenlos und extrem einfach justierbar
(-) nicht Spülmaschinen geeignet {K.O.-Kriterium}
(-) Griff fällt relativ leicht ab
(-) Transportkappe hält nicht sicher, kann unterwegs leicht auslaufen
ca. 5,00 € | ausreichend

Fazit

Ich bin trotz einiger Macken Fan von dem Aventis, werde aber bestimmt noch mal eine vierte und fünfte Marke ausprobieren. Denn alle drei Produkte sind weit weg von der Perfektion. Letztendlich ist bei uns leider bei jedem Trinklernbecher ein Sabberlatz nötig, denn das tropfsicherste Gerät nützt auch nur dann was, wenn es dem Kind nicht gerade Spaß macht alles wieder aus dem Mund laufen zu lassen.

Ausspucken ist das neue daneben tropfen.

BarCamping und Gender {in Hamburg und Umgebung}

Das BarCamp Hamburg (bchh09) ist gerade zu Ende und die Vorbereitungen zu zwei weiteren BarCamps in Hamburg und Umland sind schon mitten im Lauf. Nach dem EduCamp am 5. und 6. Februar 2010 an der Hamburger Universität (wo ich es hoffentlich auch mal auf ein Vorbereitungstreffen schaffe), wird vom 7. bis 9. Mai im ABC in Hüll das erste GenderCamp ever statt finden. Und der Besuch auf dem BarCamp Hamburg hat mich noch mehr in dem Eindruck gestärkt, dass dies nicht nur gut, sondern nötig ist. Und das nicht weil/obwohl der Andrang zur GenderCamp-Session, die Kathrin und ich sehr klein war. Das Diskursfeld Gender und BarCamps scheint nicht ganz neu zu sein. Zeniscalm (Vivian) hat sich schon im letzten Jahr damit auseinander gesetzt, “warum so wenig Frauen auf BarCamps” sind. Auch ein Frauen-BarCamp hat schon statt gefunden. Nina Theofel stellt fest:

Offensichtlich haben sich die wenigen Frauen, die den Weg zum Barcamp finden, bereits mit der Problematik Gendergap befasst, vielleicht weil viele von ihnen im IT-Bereich arbeiten und so tagtäglich damit konfrontiert sind.

Und auch jenseits von unterschiedlicher Repräsentanz innerhalb einer zweigeschlechtlichen Matrix und (zu Hauf gehörten) Mackersprüchen auf dem Hamburger BarCamp gibt es genug Themen für ein GenderCamp. Auf der Programm-Seite von GenderCamp.de sind bisher etwa folgende Sessions vorgeschlagen:

  • Geschlechtersensible/-kritische Jugendbildungsarbeit
  • Identitäten in Online Communities
  • ggf. LED-Throwies-Workshop
  • Gendern in der Schriftsprache (Innen, /innen, _innen, en und innen, etc.)

Das Thema Identitäten in Online Communities konnten wir übrigens auch auf dem bchh09 schon andiskutieren. So erfuhren wir von Oliver Ueberholz, CEO von Mixxt, dass unsere Anfrage, “Geschlecht” als binäre Zwangsangabe bei der Anmeldemaske zu entfernen, durchaus ernst genommen und ausführlich diskutiert wurde. Die Argumente dagegen waren ähnlich wie erwartet, aber uns wurde versprochen, dass das Thema bei Mixxt noch nicht vom Tisch sei. Was für das GenderCamp durchaus relevant ist, da zur Anmeldung in der GenderCamp-Community bei Mixxt bisher leider auch die binäre Einordnung als “Mann” oder “Frau” Pflichtangabe ist.

Bei den vielen interessanten Gesprächen am Rande des Hamburger BarCamps zwischen den Session wurde durchaus auch Interesse an dem Projekt gezeigt. Eine gute Anregung war dabei unter anderem, dass es wohl spannender gewesen wäre, auf dem bchh09 eine inhaltliche Session zum Thema Gender und Web 2.0 anzubieten, statt “nur” generell ein BarCamp vorzustellen, das sich (u.a.) diesem Thema widmet. Diesen Vorschlag werden wir wohl aufgreifen und zum EduCamp im Februar in die Tat umsetzen.

In jedem Fall empfand ich das bchh09 als eine nette Gelegenheit, Menschen, die bisher nur über Twitter oder ihre Blogs kannte mal analog zu treffen. Umso mehr freue ich mich auf das Vernetzungspotential des GenderCamps. Und ich bin mir sicher, dass dies für viele Leute ähnlich ist. Und bis dahin bleibt halt die virtuelle Vernetzung, etwa über Twitter, Mixxt und Facebook.

GenderCamp 2010 – Der Trailer from ABC Bildungs- und Tagungszentrum on Vimeo.